Dass die Elektro-Fahrzeuge hier sehr genau öffentlich beobachtet werden (z.B. Tesla), wundert mich nicht, denn so können die Kritiker der E-Mobilität jeden weiteren negativen Punkt (hier die angeblich fehlerhaften Assistenzsysteme) "ausschlachten", auch wenn er nicht direkt mit der Antreibsart zu tun hat, denn auch Verbrenner-Fahrzeuge mit Assistenten haben Unfälle - die womöglich auch auf Assistenz- oder Computer-Fehler zurück gehen. Das aber am Rande.
Ich persönlich kann mit den sog. Sicherheits-Assistenten (dabei meine ich hier nicht die fahrtechnisch relevanten (Fast-) Standards wie ABS, ESP, ASR, DHC, Notbremsassistent, ec.) kaum etwas anfangen, denn in den 40 Jahren in denen ich ein-, zwei-, drei-, vier- und sechsrädrige Kraftzeuge mit und ohne ein- und zweiachsige Hänger führe, habe ich auch ohne diese vielen Assistenten keinen Unfall verursacht und war auch an keinem nennenswerten beteiligt.
Daher meine Fragen in die Yetifahrer-Runde:
Habt ihr Unfälle gehabt, erlebt oder gesehen bei denen ihr den sicheren Eindruck habt, ein elektronischer "Sicherheits"-Assistent hätte den verhindert?
Zur Diskussion stehen solche Assistenten wie Temperaturwarnung, Abstandswarnung, Einparkleitung, Müdigkeitserkennung, Spurhaltung, Fußgängererkennung, Radfahrererkennung, allgemein Hinderniserkennung und eventuell dazu gehörender automatischen Bremsung, Verkehrszeichenerkennung, Geschwindigkeitswarnung, usw. etc. pp.
Da z.B. die meisten Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit verursacht werden, wäre für mich konsequenterweise am wichtigsten ein Assistent der aus der Verkehrszeichenerkennung, der GPS-Position und weiteren Fahrparametern die Fahrgeschwindigkeit automatisch begrenzt. Sowie einer, der entsprechend der bekannten Parameter einen Abstand zur vorausfahrenden Fahrzeugen regelt (z.B. nach der Regel des "Halben-Tachos" o.ä.). Wieso fehlen denn noch so wichtige Assistenten?
Okay, okay, ich höre hier schon den Aufschrei... macht aber nichts.
Ein anderer Assistent den ich sehr begrüßen würde, ist einer der die Bedienung eines Händies und/oder eines Bildschirms während der Fahrt drastisch einschränkt, sowie in Zusammenhang damit einen, der z.B. den Blick (Augenposition und dazugehörende Zeiten) des Fahrers beobachtet und überwacht.
Klar soll das Ganze uns mehr oder weniger zum in Kürze kommenden autonomen Fahren vorbereiten und angewöhnen. Nur... werden die ganzen Systeme nicht (a) überbewertet in ihrer angeblichen Wichtigkeit und (b) werden sie nicht von den sie verwendeten Verkehrsteilnehmern einfach manchmal (oder auch oft) überschätzt? Werden wir in der Zwischenzeit nicht mit mehr Unfällen durch zu viel in die Systeme gelegtes Vertrauen konfrontiert?
Auf der anderen Seite ärgert mich, dass so komplizierte Software für Autos schon existiert, aber ich bekomme andererseits keine einfachste Warnung, wenn nach Zündschlüssel-Abziehen das Panoramadach noch offen oder aufgestellt ist.
Grüße - Bernhard
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Yeti Ambition CFJA gebaut am 01.10.2010 / z.Zt. ca. 218.000 km / gerührt, nicht geschüttelt
Yeti Ambition CFJA gebaut am 01.10.2010 / z.Zt. ca. 218.000 km / gerührt, nicht geschüttelt
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