Dazu muß ich aber ein wenig ausholen: Etliche Kameraden hatten außer Sonne und Strand auch noch andere Interessen, die mit Unterstützung durch den Berufsförderungsdienst realisiert wurden. Darunter waren Englischkurse und auch zivile Berufsabschlusse. Zuständig war dafür die IHK Köln.
Am Ende einer solchen gab es auch mal eine kleine Prämie:
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Der 2. von links ist der damalige Leiter des BFD Köln, ein Regierungsdirektor, und der hat sozusagen die Hauptrolle in der Gschichte mit dem Käfer gespielt.
Diese Herr pflegte uns gelegentlich zu besuchen und da ich ihn ja kannte, fragte ich ihn mal was er denn am Wochenende vor hättte. Eigentlich nichts war die Antwort. Wenn er Lust auf eine Inseltour hätte und ein Auto organisiere könnten wir ja mal eine Rundfahrt machen.
Die Idee gefiel ihm und am nächsten Sonntag holte ich ihn (noch mit meinen Käfer) an seinem Hotel in Cagliari ab. Mit an bord war noch mein jüngster Schwager.
Auf der AFB tauschten wir dann die Autos und machten diese Fahrt:
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Der Mann war ganz begeistert. Das Restaurant Su Gologone war echt Spitze, in Fonni kannte ich eine Menge Leute und da war gerade auch ein Auswanderer aus Australien auf Heimatbesuch mit dem er sich dann endlich mal ohne Dolmetscher mit einem "Einheimischen" allerdings auf Englisch unterhalten konnte.
Ich hatte da aber schon ein ganz anderes Problem: der Sprit einschließlich der Reserve aus dem Kanister ging langsam zur Neige und offene Tankstellen am Sonntag waren eine Rarität.
In Fonni gabs nichts, also nächste Station, andere Kumpels in Aritzo. Die versuchten vergeblich uns zu helfen und so mußte ich "sparsam" nach Deci fahren.
Der Weg führte nach Aritzo zwar noch über den Pass "Sa Casa" mit seinen gut 1.000 m Höhe aber danach gehts praktisch nur noch bergab.
Da es keinerlei Servos gab, fuhr ich ohne Probleme jedes Gefälle im "Sonntagsgang" hinunter und wir kamen auch ohne weiteres ans Ziel.
Auto geparkt, Schlüssel und Papiere beim UvD abgegeben und mit meinem Auto nach Cagliari weitergefahren.
Und was war da jetzt besonderes? Am nächsten Morgen besuchte mich der Kollege von der Fahrbereitschaft und wollte wissen, wo zum Teufel wir denn gewesen seien.
Er wollte den Wagen zu seiner Dienststelle fahren und nach nicht mal 100 m war die Dienstfahrt zu Ende.
Ein paar Monate später war ich auf Urlaub in D und bin in Köln zum BFD gefahren um mir Unterlagen für meine Schulzeit nach der Dienstzeit zu besorgen. Ich hab also beim Pförtner nach dem Chef gefragt, der rief dann im Sekretariat an und war dann völlig fassungslos, daß da Einer ohne jeden Termin sofort abgeholt wurde. Die hatten mich zwar noch nie gesehen, kannten mich aber alle.
Nach seiner Rückkehr hatte er sein Abenteuer allen seinen Mitarbeitern ausführlich und begeistert erzählt.
N.B. Das Buch mit Widmung hab ich immer noch