Ende November 2018 bei Km-Stand ca.149000 fing an meinem Yeti die Haldex Kupplung an zu spinnen, typische Symptome wie überall im Netz zu lesen ein verspannen des Allrad Antriebes, besonders in engen Kurven ( unterschiedliche Achsdrehzahlen). Mit dem Effekt das die Haldex-Kupplung knallte und es mächtige Schläge auf das Hinterachs-Differential gab.
Ich war sowie so mit der Wartung dran also rein in die Werkstatt und normale Durchsicht mit zusätzlichem Ölwechsel in der Haldex durchführen lassen und Vorladepumpe Sieb reinigen lassen. Ölschlamm war vorhanden. (Symptome der Werkstatt erklärt „ hatten wir ja noch nie so einen Vorfall“) Auto abgeholt und knacken und knallen immer noch da, (ich solle erst mal fahren, vielleicht gibt es sich bald.)
(Die Werkstatt wollte gleich erstmal die Hinterachse wechseln ca. 4000 Mücken, oder nur die Haldex-K. ca. 3000 Mücken oder ggf. Steuergerät mit Steuerventil N373 ca. 1300 Mücken, diese Aussage traf man gleich ohne erstmal eine Ursachenforschung durch zuführen.)
Zwischenzeitlich habe ich mir, nach vielem lesen und recherchieren, bei dem netten Hr. Dabrowski aus Worms einen Filter für die Haldex IV schicken lassen und nach längerem freundlichem Gespräch die erste kompetente Auskunft bekommen die die Fachwerkstatt eigentlich hätten geben müssen. Den Filter kann ja VW auch nicht liefern.
Also rein in die Werkstatt und Filter wechseln lassen, dann Werkstatt verlassen und Fehler immer noch da.
Ach ja habe vergessen zu berichten, das nie ein elektrischer Fehler vorlag. Skoda hat ausgelesen und nichts gefunden und ich mittels VCDS auch nicht, nur hin und wieder ein sporadische Fehler. Also Steuergerät anscheinend io.
Nun hatte ich die Faxen dicke, Laptop geschnappt und die Haldex Daten während der Fahrt auf einem Parkplatz mit engen Kurven ausgelesen und beobachtet.
Adresse 22: Allrad(0BR 907 554 B)
Block 001
34.0°CÖltemperatur io /35.0°CLamellen- Temperatur io /14.10 VSpannung io /
Block 002
0.0Zeitzähler für Temperatur io / 33400.0Zeitzähler für Laufzeit io / 33401.0Häufigkeit Pumpenlauf io
Block 003
0.0 barÖldruck io / 0.0 NmDrehmoment io / 11.0 %Öffnungsgrad Ventil (N373) io /
0.450 AAnsteuerung Ventil (N373) io
Interessant hierzu SSP 414 - 4Motion mit Allradkupplung Generation IV.
Man konnte sehr schön beobachten wie in den einzelnen Fahrsituationen der Öldruck in der Haldex auf 30 Bar stieg, das Drehmoment auf 1600 Nm stieg und der Spulenstrom des Steuerventils anstieg oder fiel, Öffnungsgrad des Ventil mal mehr mal weniger anstieg, je nach Situation und Zuschaltung der Hinterachse. Komisch war nur, das bei Drucklosem System (kein Druck vorhanden) und annähernd stromlosen Ventil (also offen) die Kupplung trotzdem knacket also nicht öffnete obwohl die Messwerte etwas anderes aussagten.
Also wieder Hr. Dabrowski in Worms bemüht und ein neues Steuerventil N373 für ca. 150 Mücken liefern lassen, da es ja offensichtlich nicht das tat was es sollte.
Also rein in die Werkstatt wechseln lassen und siehe da Fehler war schlagartig weg. Habe dann aber die ersten 50 -100 km immer die Angst im Nacken gehabt er könnte wieder auftreten, inzwischen 2000 km ohne Probleme.
Aber, aber, aber, auf der Autobahn zwischen 120 und 140 Kmh nun ein jaulen an der Hinterachse, na schön dachte ich nun hat es irgend ein Lager an der Haldex oder dem Differential etc. erwischt die nächste Macke und Schnauze voll und erstmal weitergefahren.
Im April hatte ich dann meine Winterreifen gegen die Sommerreifen getauscht und habe mich danach unter das Auto gelegt um irgendetwas Auffälliges an den Lagern zu sehen.
Und jetzt kommt der Knaller, schon beim ersten Blick sah ich das die Hardy-Scheibe zw. Kardanwelle und Haldex risse hatte, hier hatte sich durch die permanenten Verspannungen der äußere Metallring der über der Hardy-Scheibe aufgeklebt oder gesintert ist gelöst und wackelte welches die Ursache für die Jaul-Geräusche war, Jaul Geräusche sind weg (neue Hardy-Scheibe hat mich 140 Mücken gekostet plus Lohn)
Das Schlimme ist nur, das die Fachwerkstatt drei Mal an der Haldex-Kupplung gearbeitet hat und die defekte Hardy-Scheibe, die nur 10 cm daneben sitzt, nicht gesehen hat.
Das Ende vom Lied ist, ich werde keine deutschen Autohersteller mehr unterstützen und werde die Marke Richtung Asien wechseln.
Schönes Deutschland.
Ach ja habe das Ventil mal demontiert aber nichts Auffälliges entdeckt, kann nur sein das es bei Pumpendruck mechanisch geklemmt hat. Spannungen und Ströme waren io. Was mir noch auffiel waren die harten Nullringe auf dem Ventil, nach 8 Jahren waren hier die Weichmacher raus, kann sein das hier Öl an den einzelnen Bohrungen vorbei geflutscht ist, aber nur eine Vermutung.
Ein paar Bilder werde ich auch noch anfügen.
Gruß
Thor