Hallo liebe Yeti-Gemeinde,

nach langer Zeit wieder Mal ein Beitrag von mir. Diesmal zum Thema HALDEX und dem "professionellen" Umgang der Vertragswerkstatt mit dem Service.

Wie hier und da schon erwähnt konnte ich wegen einer 5jährigen Gewährleistungszeit LEIDER die Inspektionen immer nur in der Vertragswerkstatt machen. Dort sind mitdenkende Kunden eher lästig, ein Blick auf das Fahrzeug auf der Bühne eher unerwünscht, die Ölpreise dafür astronomisch. Und Sonderwünsche sowieso nicht kundenfreundlich sondern störend.

Ich habe also brav und immer regelmässig die Inspektionen beim (Un)Freundlichen machen lassen. Bei 60tsd km wäre ein Ölwechsel an der Haldex fällig gewesen. Kurz vor der 90tsd Inspektion habe ich mich mit dem Thema beschäftigt. Und ich stellte fest, dass die HALDEX nicht gewartet wurde. Also bat ich bei der 90tsd er Inspektion um einen Ölwechsel und die Reinigung des Siebs vor der Pumpe. Zitat des "Spezialisten" bei der Annahme des Wagens: "Das kann ja garnicht sein, dass wir bei 60tsd das Öl nicht gewechselt haben." Ich hatte die Rechnung und den Tätgkeitsnachweis dabei und konnte ihn davon überzeugen. Plötzlich also Strategiewechsel bei ihm:" Ist ja nicht so wichtig. Geht auch bei 90tsd Kilometer." OK, ich bat ihn darauf zu achten, dass man die Pumpe ausbauen und das Sieb reinigen solle. Er meinte dies würde nicht im Wartungsplan stehen und wäre nicht erforderlich. Meine Bitte, dies natürlich gegen Bezahlung trotzdem zu tun, nahm er entgegen. Er werde mal mit dem Meister sprechen. Gereinigt wurde das Sieb am Ende nicht.

Gestern dann die 120tsd Inspektion endlich wieder in einer seriösen (freien!) Werkstatt. Ich bat um einen Haldex-Ölwechsel und Reinigung des Siebs. Der Satz war noch nicht halb ausgesprochen da meinte der freundliche Freie schon, bei den alten Haldexen würde man immer den Filter wechseln, und bei der neuen Generation NATÜRLICH das Sieb.

Abends beim Abholen des Fahrzeugs wurden mir dann die Fotos der ausgebauten Pumpe gezeigt. Vor dem Sieb eine Wand aus schwarzer Pampe. Auch dahinter (also im Sieb und auch in der Pumpe jede Menge gelartiger Ablagerungen. Das Sieb war gereinigt worden und die Pumpe soweit möglich auch. Im Speicher war der Fehlercode 16671 (Hydraulikpumpe Allrad-Antrieb: Funktion fehlerhaft) gefunden worden. Der Fehler kam nach der Wartung und dem Löschen des Speichers nicht wieder. Die nächsten Tage werden zeigen ob die Pumpe dauerhaft defekt ist (dann kommt der Fehler wieder). Oder ob die Reinigung und das frische Öl das Problem beseitigt hat. Nach ein paarhundert Kilometern werde ich die Fehlercodes auslesen lassen. Und dann ggf die Pumpe ersetzen.

Lange Rede kurzer Sinn, hier die dringende Botschaft an alle Fahrer von 4x4-Fahrzeugen aus dem Konzern mit dem VAU und dem WEH:

>> Achtet auf das Wartungsintervall der HALDEX
>> Besteht auf den Filterwechsel bzw (ab V5) auf die Reinigung des Siebs (Filter notfalls selber besorgen und mitbringen)
>> Oder noch sicherer: Sucht euch eine zuverlässige freie Werkstatt, anstelle euer Geld bei Raffnix&Co zu verbrennen.

Mein Fazit: Mich wird man in den Vertragswerkstätten des Konzern nie wieder sehen. NEVER EVER!

...und bleibt weiterhin gesund!

Na ja, eine Rechnung mit der Position „Haldex-Öl“ hätte ich auch. Das Problem ist aber doch, das die Vollpfosten sauberes Öl in einen dreckigen, verstopften Kreislauf kippen, obwohl jeder Fachmann weiß, wie es im Sieb vor der Pumpe aussieht. Das Ziel dieser Strategie dürfte klar sein: Umsatz für die Werkstätten. Denn die Pumpen fallen aus und müssen getauscht werden. Die meisten gutgläubigen, eher ahnungslosen Kunden vertrauen den „Spezialisten“ in der Markenwerkstatt und zahlen.

Hat jemand eine Ahnung, was das schwarze Zeug vor dem Sieb ist? Metallisch scheint es nicht zu sein. Abrieb von Kupplungslamellen?

Ja, Du hast Recht. Ich sollte fair sein und nicht so pauschal alle Fachwerkstätten schlecht machen. Bestimmt gibt es auch Ausnahmen. Irgendwo in einem kleinen Dorf in Gallien. Majestix sorgt dafür, das die Siebe vor den Haldex-Pumpen gereinigt werden, obwohl Nero aus Wolfsburg es verboten hat. Und Gutemine schreibt die Rechnungen. Und würde niemals für einen Liter Motoröl 30,— Euro berechnen.

Ach ja, wäre ich doch bloss in Gallien. Und müsste nicht im grossen Köln mein Fahrzeug warten lassen.

Im Ernst: Bestimmt gibt es positive Ausnahmen. Aber die meisten Vertragswerkstätten die ich in meinem Autofahrerleben kennengelernt habe, wollten in erster Linie möglichst viel Kohle machen. Man erkennt das leicht am Ölpreis! Wer 30,— Euro ansetzt, will definitv seinen Kunden über den Leisten ziehen.

By the way (bevor die Diskussion jetzt wieder losgeht): Die freie Werkstatt verlangt für den Liter Öl 18,— Euro. Die bezahle ich ohne Murren, obwohl ich das Öl für 7,— Euro mitbringen könnte. Leben lassen!