Generelles Tempolimit in Deutschland

@lego63:
Natürlich wünsche ich dir auch zuerst mal allzeit gute Fahrt, das Gleiche gilt für alle anderen auch.

Wie gewünscht sage ich jetzt was zu den von dir angeregten Themen:



Überheblichkeit und Unerfahrenheit von Fahranfängern:
Natürlich sind "wir" unerfahren, deswegen sind wir ja auch Fahranfänger, die dazulernen wollen und müssen. Und deswegen ist es auch genau so natürlich, dass wir uns ab und zu mit der Geschwindkeit verschätzen, den Motor abwürgen oder beim Einparken einen Zug länger brauchen. Aber ich möchte mal daran erinnern, dass auch DU und jeder andere der einen FS hat, mal angefangen hat und genau so "schlecht" war, wie die die jetzt ihren FS machen. Es ist ja bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen. Ansonsten wäre er danach eh keiner mehr. Aber zurück zum Thema:

Überheblich sind sowieso nur die "voll korrekten Gangster", die mit ihrem auf 180 PS getunten 3er-BMW, Opel Corsa oder sonstigen Vehikeln mit quietschenden Reifen durch die Innenstadt rasen, weil sie ihre ach so tolle Männlichkeit durch lebensgefährliche Fahrmanöver unter Beweis stellen müssen und dadurch den "Weibern" imponieren wollen. (Heute wieder erlebt). Darüber, welche Nationalität die meisten haben, lasse ich mich jetzt mal nicht aus, sonst werden noch andere Vorwürfe gegen mich laut. Ich verweise nur darauf, dass es auch dazu Statistiken gibt. Was wäre Deutschland auch ohne Statistiken und Zahlen.
Gegen solche Vollidioten ist das Volk machtlos. Und die Idiotentests (MPU) verfehlen ihr Ziel ja wohl auch gänzlich: Du setzt die ein paar Stunden in die Fahrschule, hörst dir irgendwas an vonwegen fahrt alle vorsichtig und so weiter, erzählst von deinen Problemen und machst eine begutachtete Prüfungsfahrt. Da bist du ein kleines Engelchen, bekommst den Lappen wieder und fährst danach mit quietschenden Reifen von Hof.
Sehr schöne Regelung, Problem gelöst. Danke an die Regierung von Deutschland.



Unvorhergesehene Situationen:
Selbstverständlich kann jederzeit etwas unvorhergesehenes passieren. Aber rechne mir doch mal bitte aus, wie wahrscheinlich es ist, dass auf einem 3 spurigen und 5 km langen BAB-Stück wo außer mir noch 10 LKW fahren, eine Lebensgefährliche Situation entsteht, in der man von 190-0 bremsen muss. Man nehme an, die LKW haben den angemessen Abstand.
Anderes Beispiel: Eine 75-jährige Omi fährt am Abend im Berufsverkehr von ihrer Teeparty nach Hause über die BAB. Sie rast mit 90 km/h (ja richtig: 90!) über die linke Spur weil sie einen LKW überholen will. Statt danach nach rechts zu ziehen bleibt sie nach dem Überholen weiter links. Herr Mustermann ist total busy und muss zum nächsten Termin. Sein Puls ist genau so hoch wie die Motordrehzahl und er will die Oma vor sich loswerden. Er macht das, was man nicht machen dürfte und überholt rechts. In dem Moment zieht die Oma auch nach rechts weil ihr Hirn die Information verarbeitet hat, dass es Rechtsfahrgebot gibt. Sie ist so unbeweglich, dass sie den Schulterblick seit Jahren nicht mehr macht und den Geschäftsmann einfach nicht sieht. Die Motorhaube von ihm trifft die Oma am Heck, ihr Wagen dreht sich. Alle anderen Verkehrsteilnehmer schaffen es zu bremsen und stellen keine Gefahr mehr für die beiden dar. David gegen Goliath: BMW X5 gegen Opel Corsa. Die Oma schleudert weiter, Herr Mustermann bremst noch rechtzeitig, kann durch geschickte Lenkbewegungen seine KFZ gerade halten, es schleudert nicht. Die Oma schleudert also mit 90 km/h weiter. Sie würde mit 110 genau so schleudern. Und mit 130 auch.
Klar wird es ab einem bestimmten Punkt kritisch weil sich ihr Auto überschlagen kann.
Erkläre mir den Unterschied ob sich Omi mit 90, 110 oder 130 dreht. Sie ist danach so oder so durch den Wind.

Und wenn wir schon bei älteren Verkehrsteilnehmern sind (nichts gegen Opas und Omas!):
Ab einem gewissen Alter gehören die klipp und klar nicht mehr hinters Steuer oder nur nach eingehender Untersuchung. Ich bekomme ja mit wer so auf den Gassen unterwegs ist, egal ob ich nun selbst fahre oder gefahren werde. Da muss ich manchmal schon die Luft anhalten und beten, dass ich hier schnell wegkomme. Manchmal habe ich wenn ich in das Auto neben mir gucke das Gefühl, die Totenstarre hat schon längst eingesetzt... Siehe auch dieses Bild. Ich bin heute selbst in so eine Situation gekommen: Ich wollte über den Zebrastreifen gehen und war auf der Hälfte der Fahrbahn. Auf einmal kommt aus der Nebenstraße ein Opa mit Hut der mich übersieht. Und wie sollte es anders sein: mit einer Mercedes E-Klasse. Danke Mercedes, für diesen Rollator. Da hab ich mal schnell die Beine in die Hand genommen. Weil als er zum Stehen kam (hinter dem Zebrastreifen) und mit mir durch das geöffnete Fenster diskutieren wollte, wo ich denn so plötzlich herkäme, war ich schon längst auf der Mittelinsel. Andernfalls hätte ich die Gültigkeit von seiner AU-Plakette aus nächster Nähe ablesen können.



Thema Meinungsäußreung:
Klar sagen die Leute hier ihre Meinung. Hier "kennt man sie ja auch nicht" und sie können ihrem Gegenüber ohne schlechtes Gewissen Dinge an den Kopf werfen. Schön und gut. Aber würde er es dem, den er z.B. beleidigt, auch persönlich und unverblümt ins Gesicht sagen?? Ich glaube kaum.
Ich habe damit aber kein Problem. Alles was ich hier sage, würde ich jedem Einzelnen auch so ins Gesicht sagen, ohne Bedenken zu haben. Meine direkte Art geht und ging schon vielen Leute gewaltig gegen den Strich, andere finden es gut dass ich sage was ich denke. Zum Glück sind wir ja alle verschieden, und doch alle gleich.



Das war doch ein schöner Schlusssatz. Ich freue mich schon auf deine weiteren Argumente, Lego. Bring du doch zur Abwechslung auch mal welche an.

@Sep12:
Das stimmt, dass junge Fahrer mehr Unfälle machen. Das streite ich auch gar nicht ab. Ist ja auch logisch, sie sind ja auch, wie du gesagt hast, unerfahren. Dennoch führe ich es auf die anderen Verkehrsteilnehmer zurück, dass nicht mehr Unfälle mit Oma und Opa passieren. Oder es liegt daran, dass sie auf der Autobahn höchsten hundert und in der Stadt 30-40 fahren.

Es ist mir auch klar, dass sich die Umstände bei ungünstigen Wetterbedinungen verschlechtern. Aber ich kann leider das Wetter nicht beeinflussen. Ich werden meine FL mal fragen, ob wir bei einer Nachtfahrt auch mal auf die BAB fahren können.

Ich habe mir auch vorgenommen, ein "normales" Sicherheitstraining beim ADAC zu machen (speziell für junge Fahrer) und ein Wintertraining zu machen.
Das Geld ist es mir wert, und ich denke, dass sollte es allen jungen Fahrern sein. Und auch allen anderen Autofahrern.



leben und leben lassen:
Da liegt mir auch was dran, weiter zu leben. Und jemand anderen wollte ich auch nicht unbedingt umlegen.

Die meisten Unfälle die durch jugendliche Fahranfänger passieren sind dem überschätzen der eigenen Fähigkeiten und das unterschätzen von Aktion und Reaktion geschuldet. Alc und Drogen stehen erst an einer anderen Stelle.

Das stimmt zwar, aber Alk und Drogen sind auch ganz vorne mit dabei.

Auch ist etwas überheblich von Dir anderen Führerscheininhaberen zu unterstellen, dass sie keine Ahnung haben. Immerhin muss jeder von uns der einen solchen grauen, rosa oder sonst welcher Farbe Papier- oder Plastikausweis besitzt einmal Fahranfänger gewesen sein und kann sich sicherlich noch daran erinnern wie er sich damals selbst gesehen hat und reflektieren wie sich sein Verhalten etc. mit der Zeit verändert hat und gerade diese Erfahrung die man durch selbstreflektion erhält, die kannst Du als unter 17jähriger Fahranfänger nun mal absolut nicht haben.

Sind wir doch mal ehrlich: wenn man viel unterwegs ist, wird man sehr vielen Leuten begegnen, die so unsicher fahren (nicht nur junge), sich nicht an Verkehrsregeln halten wollen oder "können" oder wo man sich fragt, auf welchem Rummel sie den FS abgeräumt haben, dass einem Angst und Bange wird.
Ich glaube auch, dass dieses von dir angesprochene Reflektionsverhalten einigen doch entgeht. Sie denken sich, ich hatte keinen Unfall die letzten 20 Jahre, also mache ich alles richtig. Das stimmt aber nicht immer: Vielleicht machen sie in ihrem kleinen Mikrokosmos im Auto alles richtig, aber dass kein Unfall passiert ist, ist oft auch dem Reaktionsvermögen und KÖNNEN anderer zu danken.

Jeder Fahrlehrer, der einem jungen Fahrer mit einer Fahrt mit 170km/h suggeriert, dass ein sicherer Fahrer auch bei hohen Geschwindigkeiten ist, ist meiner Meinung nach nun mal nicht qualifiziert.

Da gehen die Geister ja weit auseinander. Ich sehe das nicht so. Dann sag DU mir doch mal, wo und wann eine Fahranfänger lernen soll, schnell zu fahren. Wenn dir nichts einfällt, würde ich mich sehr über eine Einladung in deinen Wohnort freuen, um den Wagen mal laufen zu lassen. Ich bringe auch Kuchen mit. Ich glaube ihr habt aber nicht so ganz verstanden, was ich damit sagen wollte: Mein FL hat nicht gesagt, ich bin ein super Fahrer, kann jede Situation meistern und er wäre froh, alle Fahrschüler wären so, NEIN, er hat gesagt, dass ich auch bei 170 gut gefahren bin, das aber auch nur bei angemessenen Verhältnissen machen darf. Und die Verhältnisse waren angemessen. Davon abgesehen ist es keine Kunst, mit einem Modernen Auto sicher 150, 170, 180, 190, 200 oder noch schneller zu fahren.

Denn was bleibt denn in einem jungen Hirn davon zurück und wir dann weiter gesponnen? Eher: "Ich bin schon einmal schnell gefahren und es hat geklappt, sogar der Fahrerlehrer war "begeistert" - "Ach 200 ist ja eh nicht soweit weg von 170" - "Eine Landstr. ist ja auch nicht so viel schmäler als eine BAB"..... oder "Naja bei den 170 jetzt war der Fahrlehrer daneben, der kann ja noch eingreifen wenn es eng wird, jetzt bin ich alleine, da gehe ich es erst einmal etwas gemächlicher an."....

Ich denke nicht so, schon alleine weil der YETI nur 175 läuft. Aber im Ernst: Wenn ich mal schnell fahren will, dann mache ich das Sonntagmorgen um 8 auf der Autobahn und dann ist gut. Außer den Grashalmen störe und gefährde ich da keinen.

In Deinem Oma gegen Businesman Vergleich würde ich den Fehler eher beim Businesman suchen.

Das habe ich auch nie anders gesagt. Ich habe damit nur sagen wollen, dass die Oma den Business Mann zu einem gefährlichen Manöver verleitet hat. Und viele andere hätten es wahrscheinlich auch so gemacht.

Denn wie Du vielleicht in Deiner Fahrschule "Zum rasanten Reifen" gelernt hast ist ein solches Verhalten wohl nicht vorbildlich.

Aha, Komiker bist du auch... Auch wenn ich dir bei dem Fahrschulnamen nicht zustimmen kann, mit dem anderen hast du Recht.
Ah Moment, ich habe vergessen zu lachen. *haha* sorry.

dann ist dieser aus dem Vertrauensgrundsatz heraus zu nehmen

Da hast du natürlich recht. Aber wer macht das schon?? Wenn jemand abbiegt und die Oma dabei gerade auf die Straße tritt und über die Ampel laufen will: zähl mal die Zahl derer, die geduldig warten und derer, die vor ihr fahren.

Aber solche Einsichten wirst Du höchstwahrscheinlich nie erhalten. Leider!

Wieso werde ich solche Erfahrungen niemals sammeln??





P.S. Wann steht denn die Wahl zu "Arschloch des Forums" an?? Ich glaube, ich schlage mich schonmal selbst vor.

@PAX:
Danke für deinen netten Worte. Habe sie nicht als Angriff verstanden, sondern als Rat.

Ich habe es auch schon miterlebt, wie es ist, in einem kleinen Auto (eben auch Toyota Aygo) und in einem "großen" (Skoda Roomster) mit 150 über die Autobahn zu fahren. Im Aygo hatte ich schon ein bisschen Bammel und war froh, als wir am Ziel angekommen waren. Im Roomster dagegen "entspanntes Reisen" und viel sicherer gefühlt.

Und ich habe ja auch nicht vor, ständig mit 170 über die Piste zu brettern, nur mal so, wenn es die Verkehrslage zulässt. Wie gesagt, ich habe kein Geld für die Öl-Multis zu verschenken und möchte auch noch ein bisschen unter den lebenden bleiben.

Und ich gebe dir auch Recht, dass ich das Auto vielleicht eben nicht "unter Kontrolle habe". Aber jeder Fahrer der Welt denkt sich: "Mir kann nix passieren, ich kenn ja mein Auto und bin ein guter Fahrer." In diesem Punkt irren sich die Leute, denn keiner ist ein guter Autofahrer. Egal ob Fahrlehrer, Opa, Fahranfänger oder Rennfahrer. Alle sind nur so gut, wie die, die um ihn herum fahren.

Mein Fahrlehrer bremst mich ja auch. Erstens weil der den Diesel zahlen muss, und zweitens, weil ein Ausbildungsziel der FS-Ausbildung eben umweltschonendes Fahren ist. Sofern keine Geschwindigkeitsbegrenzung gegeben ist, halten wir uns an die Richtgeschwindigkeit von 130 km/h. Schnell bin ich nur gefahren, weil ich wissen wollte wie sich das anfühlt, und man auch lernen muss, schnell zu fahren.

Das Gefühl alles unter Kontrolle zu haben hat glaube ich jeder. Ich natürlich auch, weil ich weis, dass neben mir jemand sitzt, der in einer Gefahrensituation eingreifen kann. Und in so einer war ich auch schon, nur dass ich in Form einer Vollbremsung schnell reagiert habe und ein Eingreifen von ihm nicht nötig war (Kind in der Stadt vors Auto gesprungen ).

Drängler auf der Autobahn sollten viel mehr durch die ProViDa-Fahrzeuge angehalten werden, dass sie ihren Verstoß live sehen, denn nur so kann man nachvollziehen, wie "schlimm" man gefahren ist. Ein Brief mit "Sie hatten nur 20 Meter Abstand" bringt gar nichts.

Ja bis zur Prüfung ist bin Anfang Juni ja noch ein bisschen Zeit. Aber in elf Tagen ist erstmal die Theorieprüfung dran. Drückt mir die Daumen.

Ich wünsche dir natürlich auch eine gute Fahrt, genau so wie allen anderen auch.

Hallo Bernhard,

dann stelle ich mich mal richtig vor. Mein richtiger Name lautet Robin und ich bin 16 Jahre alt und wohne in der hauptstadt Hessens.

Wie ich lese bist Du weder auf den Mund noch auf den Kopf gefallen. Das gefällt mir irgendwie. Ich sehe bei Dir gute Chancen in der Zukunft einen vernünftigen Autofahrer abzugeben.

Da stimme ich Dir zu. Vielen Dank.

Das Du Dich hier mit älteren Forumsmitgliedern so offen unterhältst, geht in die richtige Richtung. Danke dafür!

Sind ja auch keine jüngeren da. Ich denke, das liegt aber auch daran, dass sich Leute in meinem Alter eigentlich nicht so für den Yeti interessieren, sondern wenn überhaupt Skoda dann den Fabia (RS) o.ä.! Macht mir aber auch Spaß mich mit Euch zu unterhalten. Auch wenn wir unterschiedliche Meinungen haben. Aber das ist überall so- und das ist auch gut so.

Aber bitte laß' Dir später in Deinem Privat- und vor allem Berufsleben die Lässigkeit und Vernunft nicht durch Hast, Termine, Stress und unnötiges Wichtigtun oder Angeberei wegnehmen. Ich denke das hast Du nicht nötig.

Keine Angst, das werde ich nicht.

In diesem Sinne - eigene Meinung ja, aber bitte mit Einsicht, Toleranz und Achtung für den Anderen.

Unterschreibe ich so.

Deswegen wünsche ich Dir wirklich viel Glück bei Deinen Prüfungen und bald den (wie wir Alten noch zu sagen pflegen) Lappen!

Vielen Dank. Die Theorieprüfung steht am Mittwoch den 20.April an. Praxis muss ich noch bis Anfang Juni warten.





Und damit wir uns jetzt alle wieder lieb haben: back to topic:



Ich bin gegen ein Tempolimit von 130.





Alles Gute und allzeit gute Fahrt.