60.000 km in 2 Jahren mit dem YETI
Part no.1
Nachdem Erfahrungsberichte in unserem Kreise so großen Anklang finden hab ich mich auch mal daran gemacht und meine Erfahrung zu Papier gebracht.
Viel Spaß
p.s.: Wer Rechtschreibfehler findet darf sie gerne behalten. Außerdem dienen Sie der Belustigung der ilusteren Gesellschaft der YETI-Fans.

Fahrzeug:
SKODA YETI 2,0TDI 103KW, 6 Gang Schaltgetriebe
Ausstattung: Experience Farbe: brunello rot
Erstzulassung: 21.09.2009
Zubehör: [lexicon]AHK[/lexicon], Notrad, Raucherausführung V+H, SKODA-Relingträger für vorhandene ATERA Skibox
Bereifung:
Sommer BARUM Bravuris 2 in 215/55 R17 auf ALU CMS C18 7,5x17 ET 42
Winter MICHELIN Alpin A3 in 205/55 R16 auf ALU CMS C10 6,5x16 ET 50
Nachträglich angebautes Zubehör:
VA-Einstiegsleisten von WGS
Kurze Antenne aus dem Handel
Hundetransport TRIXIE VARIO
BRODIT Handy-Halterung (passiv)
Durchgeführte Service-Aktionen:
Update Radio SWING
Update Licht (Bi-Xenon)
Neue Türdichtungen hinten und Ersatz der Schwellerabdeckung



… tja wie war das die letzten 24 Monate?
Eigentlich ganz ruhig ohne besondere Vorkommnisse - wie man so schön sagt.
Man könnte es ja jetzt dabei belassen aber da ich euch einen umfassenden Erfahrungsbericht versprochen habe fang ich mal so an:

Der YETI von außen:
Über Form, Design und Farbgebung kann man nicht diskutieren – entweder es gefällt oder eben nicht. Auf jeden Fall ist die Einstiegshöhe schön hoch und nicht fast eben mit dem Bordstein wie bei einer Sardinenbüchse.
Mir hat der YETI auf Anhieb gefallen und ich habe ihn ohne Probefahrt aus dem Prospekt bestellt. Der Farbwunsch entstammt nicht meiner Fantasie, da hat meine Exverlobte sich durchgesetzt – klar sie muss ja auch nicht Auto putzen.
Der einzige Wermutstropfen sind die übergroßen Radhäuser. Da kommen sich die etwas zu klein geratenen Räder (Winter wie Sommer) irgendwie etwas verloren vor. Die kleineren Winterräder ganz besonders.
Sehr schön finde ich das fast senkrechte Heck, allerdings mit dem Nachteil der immer versauten Heckscheibe. Endlich mal ein Fahrzeug das dort aufhört wo man es auch vermutet. Am schönsten finde ich das freundliche Gesicht mit den Kulleraugen (Nebel-/Tagfahrlicht). Es hebt sich sehr angenehm aus dem Einheitsbrei der Masse ab und hat einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Weniger gelungen sind die Übergänge vom Dach zu den Türen. Sobald es regnet wird´s beim Fenster öffnen als auch beim Türen öffnen nass auf Sitz bzw. Armauflage. Ich weiß, das haben andere Fahrzeuge auch aber es stört trotzdem. Die Türen schließen sehr satt und klingen nicht blechern (nach 60.000 km immer noch nicht).
Nach 25 Monaten und den bereits genannten 60.000 km kann ich keine wesentliche Verschlechterung irgendeiner Karosseriefunktion feststellen.
Die Frontscheibe, wie auch schon von BernhardJ beschrieben, hat doch schon etliche winzige Krater von Steinchen die keinen anderen Ausweg mehr wussten als sich auf der Scheibe ein Andenken zu setzen. Das stört aber bisher nur bei dem zur Zeit vorherrschenden tiefen Sonnenstand am Spätnachmittag.

Part no.2

Der YETI von innen:
Wie schon von so manchem User bemerkt, sind die Oberflächen des Innenraums immer staubig. Ich weiß nicht ob es am Material liegt oder am großen Innenraum. Mindestens 1x je Woche wird Staub gewischt. Die Polster sind trotzt der schwarzen Farbe sehr pflegeleicht und haben auch noch keine nennenswerten Verschleißanzeigen. Fensterputzen leicht gemacht – durch die ringsum frei zugänglichen Fenster wirklich kein Problem. Die Qualität der bei Abholung mitgelieferten Schmutzmatten (Teppich) lässt sehr zu wünschen übrig. Noch im ersten Jahr hab ich eine freie Stelle im Schuppen entdeckt wo sie seit dem rum liegen. Ich hab nun die Gummimatten drin und bin recht zufrieden. Der Dachhimmel und die Fensterinnen-Verkleidungen sind ja in einem sehr hellen Beigeton gehalten aber dennoch leicht sauber zu halten. Ich habe schon so ziemlich alles im YETI transportiert (Bau, Garten, Holzwirtschaft) aber es sind noch keine unschönen Flecken zurück geblieben. Im Kofferaum liegt zusätzlich zu einer PU-Schaumwanne (aus dem Vorgänger VW GOLF Plus) ein Laderaumschutz von einem der größten Discounter (fängt mit A.. an). Dieser hat sicherlich zu dem noch sehr sauberen Aussehen beigetragen. Unschön sind die sehr kratzempfindlichen Radhaus-verkleidungen – die sehen nicht mehr so sehr neu aus. Ansonsten, wie schon im ersten Abschnitt geschrieben, keine nennenswerten Verschlechterungen. Allgemein sind alle Schalter und Hebe und Taster leicht und exakt zu bedienen. Lediglich die kleinen Taster für AC, Umluft etc. sind etwas schwieriger während der Fahrt zu finden.

Der YETI Antrieb:
Der 2,0 TDI mit 103 KW ist [lexicon]IMHO[/lexicon] der geeignetste Motor für den recht schweren Kasten mit 4x4-Antrieb - zumindest für Vielfahrer. Er arbeitet unauffällig, unspektakulär und sehr laufruhig. Ab ca. 1300 1/min läuft der Motor nahezu vibrationsfrei (gefühlt) und zieht aus dieser Drehzahl auch ordentlich von unten heraus los. Darunter ist „tote Hose“. Ab ca. 1700 1/min setzt der Turbo ein, das volle Drehmoment wirkt und schiebt die Karre wie wild nach vorne. Ab 3000 1/min wird es brummelig -eigentlich schon fast unangenehm- und etwas darüber meint man der Motor setzt noch einen oben drauf und zieht vehement bis in den Drehzahlbegrenzer (das ist mir mal in einer Notsituation aus Versehen passiert). Aufgrund der Geräuschkulisse denke ich nicht dass das dem Motor gut tut. Was so klingt geht auf Dauer sicher nicht unbeschadet aus dem Rennen. Ergo liegt der komfortable Arbeitsbereich zwischen 1300 und 3000 1/min.

Mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,4 ltr. ist er überraschend sparsam mit seinen 320 Nm ordentlich durchzugsstark. Die von einigen Usern bemängelte lange Übersetzung im 1. Gang hat mich bisher nicht gestört. Selbst im Anhängerbetrieb (700 kg) hatte ich bisher keine Probleme. Aufgrund des CW-Wertes eines quer gestellten Kleiderschrankes sind Geschwindigkeitsorgien aber eher nicht angebracht. Geschwindigkeiten jenseits der 140 km/h werden mit Verbräuchen von bis zu 10 ltr. je 100 km gedankt. Mitschwimmen im Allgemeinverkehr wird hingegen belohnt. Im Sommer auf Landstraßen mit durchschnittlich 70-100 km/h, sind Verbäuche von 5,2 – 5,7 ltr. realistisch. Bei hohen Außentemperaturen, wenn die Klimaanlage ordentlich was zu schaffen hat, und auch im Winter liegt der Verbrauch ca. 0,5 – 1 ltr. darüber.

Die Höchstgeschwindigkeit laut FZS wird locker erreicht. Laut GPS läuft die Fuhre 210 km/h (Rückenwind und leichtes Gefälle) realistisch sind es ca. 185 – 190 km/h. Schwierigkeiten habe ich in Spielstraßen mit Schrittgeschwindigkeit. Im 1. Gang bei Leerlaufdrehzahl schafft er es nicht unter 10 km/h – bei Kontrollen u. U. problematisch (war beim Golf Plus auch so).
Das Getriebe lässt sich sehr exakt und leicht schalten – vorausgesetzt man hat das Kupplungs-pedal stets ganz durchgedrückt.

Part no.3

Das YETI Fahrverhalten:
Was soll ich sagen – einfach spitze.
Straff aber nicht unkomfortabel ist das Fahrwerk abgestimmt. Im Normalbetrieb (Frontantrieb) reagiert der YETI eher neutral bis leicht untersteuernd – d.h. er schiebt über die Vorderräder zum Kurvenäußeren. Flott gefahren merkt man aber, dass das Heck in schnellen Kurven schon gerne den physikalischen Kräften Folge leisten will und das Fahrzeug etwas übersteuert. Das liegt wohl am Allradantrieb der durch die [lexicon]Haldexkupplung[/lexicon] bei Schlupf an der Vorderachse zugeschaltet wird. Anfänglich war das für mich ein ungewohntes Gefühl, da mein letzter Hecktriebler (Ford Capri Bj. 1972) doch schon ein paar Jährchen in den ewigen Jagdgründen verweilt. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist man ganz schön flott unterwegs und mancher Sportler hat seine liebe Mühe da hinterher zu kommen. Der Geradeauslauf ist perfekt. Selbst voll beladen mit Skibox und Wintersportgepäck läuft der YETI eiskalt wie auf Schienen stoisch gerade aus.
Im Winter auf verschneiten Straßen macht sich der Allrad sehr gut aber auch da musste ich mich anfangs umgewöhnen. Ein reiner Fronttriebler schiebt bei Glätte gerade aus, ein Hecktriebler schwänzelt mit dem Hintern und mein YETI schlingert um die Mittelachse. Eigentlich logisch wenn beide Achsen gleichzeitig oder abwechselnd um Grip kämpfen.
Stecken geblieben bin ich bisher noch nicht aber ich denke die doch etwas magere [lexicon]Bodenfreiheit[/lexicon] setzt hier die Grenze. Ist der Schnee mal so hoch, dass der Unterboden aufsetzt wird der YETI des Grips beraubt und dann geht halt nicht´s mehr.
Solange das nicht der Fall ist, und auch Waldwege nicht so sehr ausgefahren sind, kommt man selbst mit voll beladenem Anhänger durch die schlimmsten Schlammpassagen.
In solchen Fällen haben die vielen kleinen Helferlein natürlich Sonderschicht und die elektronische Lichtorgel erleuchtet den Innenraum taghell.

Der YETI in der Werkstatt:
Tja da war nicht viel. Anfangs aus Unwissenheit ein paar mal um etwas nachzufragen, 2 kürzere Aufenthalte wegen der Serviceaktionen, 3 mal zum Räder/Reifen wechseln, 1 mal um das Dach zu lackieren weil mir so ein Blödmann mit ner langen Stange unter der Reling hängen geblieben ist und 1 mal zum Service bei 30000 km (der 2. steht noch an).
Außerdem habe ich einen Satz Sommerreifen verheizt und ca. 1 ltr. Motoröl nachgefüllt.
Ergo alles im grünen Bereich – sogar noch besser als sein Vorgänger der Golf Plus mit gleicher Motorisierung.

Schlusswort:
Auch nach 2 Jahren und 60000km Erfahrung würde ich mir den YETI wieder zulegen – vorausgesetzt er wird nicht zwangsverschlechtert und dadurch das Preisleistungsverhältnis unpassend. Ob ich mir wieder eine so dunkle Farbe zulegen würde wage ich zu bezweifeln – der Pflegeaufwand ist doch recht hoch wenn der YETI immer ein gutes Bild abgeben soll. Auch bei der Motorisierung würde ich wieder so entscheiden –evtl. aber mit [lexicon]DSG[/lexicon]. Bedingt durch unseren Hund, der ja überall hin mit muss, böte sich Leder als Sitzbezug an.