ich bin in einer Oldiefachzeitschrift über folgenden Brandschutz gestolpert und habe mit mit der Sache, da hier bei Hildesheim eine junge Fahrerin im Auto verbrannt ist, mit diesem Teil beschäftigt.
Was haltet ihr davon bzw hat jemand davon schon gehört?
Ein automatisches Löschsystem, das klingt auf den ersten Blick gut. Doch wenn das System, wie beschrieben, erst bei 120 Grad auslöst, frage ich mich, ob es wirklich noch von Nutzen sein kann, denn dann ist schon viel verbrannt und folglich nicht mehr viel zu retten. Das Werbefilmchen macht das deutlich, denn der Wagen steht bereits lichterloh in Fammen, ehe das Löschgas dann aktiv wird und den Brand erstickt. Ich möchte jedenfalls nicht in dem Versuchsfahrzeug gesessen haben.
erst bei 120 Grad auslöst, frage ich mich, ob es wirklich noch von Nutzen sein kann, denn dann ist schon viel verbrannt
Bei 120 °C viel verbrannt? Fehlt Dir da nicht eine Zehnerpotenz?
Grüße - Bernhard
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Yeti Ambition CFJA gebaut am 01.10.2010 / z.Zt. ca. 218.000 km / gerührt, nicht geschüttelt
Bei 120 °C viel verbrannt? Fehlt Dir da nicht eine Zehnerpotenz?
Du hast recht, bei 120 Grad verbrennt natürlich noch gar nichts, doch muss der Sensor ja erst einmal auf 120 Grad erwärmt werden um auszulösen. Dafür muss die Umgebungstemperatur schon deutlich höher liegen. In dem Werbefilm brennt das Auto jedenfalls schon so stark, dass ein Insasse den Zeitpunkt der Löschauslösung vermutlich gar nicht mehr erlebt hätte.
Der Anfang der Films war ja wohl ohne Löschsystem...
Da gibt es zwei Punkte: Wenn ich nach einem Unfall drin sitze und eingeklemmt bin und es fängt an zu brennen, bin ich vermutlich froh über so ein System. Wenn es aber brennt und es ist keiner mehr im Auto, dann möchte ich zu dem Zeitpunkt wo das auslöst eigentlich lieber, daß die Karre zuende abbrennt, statt daß man sie für mehrere tausend Euro reparieren lassen muss...
Mein Chef wollte mich durch einen Roboter ersetzen.
Er konnte keinen finden, der nur Solitär spielt und im Internet surft.
Hab da so auf die Schnelle keinen Preis gefunden - wenn das erschwinglich ist, wäre das für mich eine Überlegung wert. Ich durfte 'mal ein brennendes Auto recht mühevoll verlassen und für mich sah es so aus, als wenn das Konzept in meinem Fall aufgegangen wäre.
Ohne wirklich Ahnung vom Thema zu haben, vermute ich, dass die meisten KFZ-Brände im Motorraum entstehen - durch Kraftstoff, der sich an Funken oder heissen Teilen entzündet und die Stichflamme eine ganze Weile nährt. Die Materialien im Motorraum halte ich für flammhemmend/schwer entzündlich - von daher klingt es für mich plausibel, dass ein schnell schmelzender Schlauch mit Löschgas das Feuer löschen kann.
Ob damit ein Wiederentzünden dauerhaft verhindert werden kann, kann ich nicht beurteilen. Hier würden mich sachkundige Hinweise interessieren.
Optimal wird das System aber wohl nur funktionieren, wenn das Fahrzeug auf den Rädern steht und die Flamme gegen die Motorhaube schlägt. Wenn das Fahrzeug nach einem Überschlag auf dem Dach liegt, dürfte der Schlauch nicht schnell genug heiß genug werden.
Wobei Fahrzeugbrände relativ selten sind (im Film brennen oder explodieren ja Autos reihenweise und das suggeriert dem Menschen, dass es immer so ist, was Gott sei Dank nicht der Fall ist). Aber wenn es passiert, dann ist das eine blöde Sache. Meine Frage ist bei dem vorgestellten System, ob das Gas bzw. diese Atmosphäre auch auf Dauer (Jahre)ohne Ereignisauslösung in diesem Schlauch verbleibt? Feuerlöscher müssen ja auch regelmäßig geprüft werden, ob die Drücke noch vorhanden sind.
Wobei Fahrzeugbrände relativ selten sind (im Film brennen oder explodieren ja Autos reihenweise und das suggeriert dem Menschen, dass es immer so ist, was Gott sei Dank nicht der Fall ist). Aber wenn es passiert, dann ist das eine blöde Sache. Meine Frage ist bei dem vorgestellten System, ob das Gas bzw. diese Atmosphäre auch auf Dauer (Jahre)ohne Ereignisauslösung in diesem Schlauch verbleibt? Feuerlöscher müssen ja auch regelmäßig geprüft werden, ob die Drücke noch vorhanden sind.
LG Thomy
So ist es.
Man kann sich nicht gegen alle Risiken absichern. Das, was der Film zeigt ist Geschäftemachen mit der Angst der Leute. Im Falle, dass der Wagen brennt ohne Unfall mache ich die Tür auf und steige aus, wie Harry App geschrieben hat. Und im Falle eines Unfalles? Was für ein Unfall? Der Film ist typisch Werbung, nicht anders als "Milchschnitte". Weissnicht hat einige berechtigte Bedenken im Falle eines Unfalles und diese Liste kann man beliebig erweitern. Was passiert, wenn beim Frontalzusammenstoß die Leitung platzt und das Löschmittel entweicht bevor der Brand los geht?
Meine Meinung.
Aber wer es haben will, bitte schön, er kann es einbauen.
Hallo zusammen,
ich habe dort keinen Hinweis zu einem TÜV Gutachten gesehen.
Wie sieht es aus, was sagt denn der TÜV dazu, wenn ich so eine Löschanlage einbaue?
Ist das nicht auch eine Bauartliche Veränderung? Erlischt nicht dadurch die Betriebsanleitung?
Gruss skijacke
Ich würde gerne mal mit dir ein trinken, aber die Betriebsanleitung erlischt 1000% nicht
Die Betriebserlaubnis glaube ich weniger. Ist von Außen nicht zugänglich, ragt nicht über die Fahrzeugabmessung, kein Eingriff in Elektrik etc. Ist eigentlich nur ein Feuerlöscher, zumindest wenn das Zeug nicht hochgiftig ist?
Hallo SBorg,
das mit dem Bier geht klar, können wir gerne mal machen
Selbstverständlich sollte es Betriebserlaubnis heissen
Lassen wir aber so stehen, haben alle was zum Lachen
Gruss skijacke
Die Statistik 2010/2011 sagt, die meisten brennenden Fahrzeuge entstanden dadurch das ein krimminelles, völlig verblödetes Subjekt,
einen angezündeten Esbit-Würfel auf ein Rad des Fahrzeuges gelegt hat !
Die durch Unfälle, oder Selbstzündung (Fehler Kraftstoffzufuhr, Elektrik, Elektronik) ausgelösten Brände,
liegen dagegen im Promille Bereich aller zugelassenen Fahrzeuge der BRD.
Wenn dieses Brandschutzrohr wirklich funktioniert und nicht zu teuer ist, könnte man darüber nachdenken.
Allerdings, was ist bei einem Crash und offener Motorhaube ?
Ich weiss jedenfalls, mit einem einzigen 2 kg Feuerlöscher (egal ob Wasser, Pulver, CO²) - richtet man bei einem Fahrzeugbrand NICHTS, REIN GAR NICHTS aus.
Wenn da nicht 4, 5, 6 Leute mit Handfeuerlöschern zuhilfe kommen, kann man den Löscher vergessen.
(Da spreche ich aus Erfahrung !)
Ich fühle mich jetzt einfach mal als "Fachmann" angesprochen. Wie das klingt, Fachmann, da hab ich ausnahmsweise mal von etwas Ahnung
Wenn ich es kurz und ohne ausschweifende Erklärung beurteilen soll: FINGER WEG DAVON
Das hört sich ja alles ganz toll an und wenn man für 100 Euro etwas für seine Sicherheit tun kann, beruhigt einen das vielleicht... ABER: Die Chance, dass diese innovative Erfindung euer Auto davor bewahrt abzubrennen, ist knapp über null.
Ich kann euch natürlich etwas empfehlen, womit ihr ein Auto im Fall der Fälle alleine ausbekommt, aber da werden 100 Euro nicht ganz reichen.
Ganz umsonst könnt ihr bei vielen Feuerwehren, oder sogar bei Euch im Betrieb lernen, richtig mit nem Feuerlöscher umzugehen und das sogar kostenlos. Der Nutzen dürfte deutlich (so 100%) höher sein, wie ein Schlauch unter der Motorhaube und solange niemand in Gefahr ist, ist es in den meisten Fällen sogar besser, das Auto von jemandem löschen zu lassen, der das schonmal gemacht hat. Nicht weil es explodieren könnte (das tut es nämlich im Normalfall nicht, es gibt ein paar wenige Ausnahmen, wo es möglich wäre, aber selbst da habe ich es noch nie erlebt), aber spätestens wenn erstmal ein voller 6 Kilo Pulverlöscher ins Auto geblasen wurde, ist es eh nur noch Schrott und ein CO2 oder Schaum Löscher hat eben nicht jeder gerade mal im Kofferraum. Jetzt hab ich doch mehr geschrieben, wie ich Anfangs wollte, aber spart euch das Geld und ladet eure Frau dafür mal zum Essen oder so ein, da haben alle mehr davon.
"It is not for glory, nor riches, nor honours that we are fighting, but for freedom!"
Vielen Dank für deine Beurteilung als Fachmann. Sie deckt sich im Ergebnis mit meiner Einschätzung als Laie. Hilfreicher wäre es jedoch gewesen, wenn du deine Ansicht fachmännisch begründet hättest, d.h geschrieben hättest, warum der Nutzen fast gleich null ist, wo die Schwachpunkte liegen und wo ein solches Feuerlöschrohr vielleicht sogar Gefahren birgt.