Nein, nicht noch mehr Gesetze und Vorschriften.

@ Flexoto / sonstige im Rettungsdienst Aktive:

...Ihr guckt aber auch in Autos nach, bei denen nicht außen noch der entsprechende Hinweisaufkleber angebracht ist, oder?

Bei der ersten Erkundung wird immer im Auto nachgesehen ob es eine Rettungskarte gibt, egal ob aufkleber oder nicht!

Tochter und Schwie-So, beide Feuerwehrleute, finden es sogar überflüssig, dass ich die Rettungskarte unter der Blende habe weil sie der Meinung sind, dass die regelmäßig geschulten und gut mit Infomaterial ausgestatteten Retter sowieso jedes Fahrzeug "knacken"....
Ich denke allerdings: doppelt hält besser

ja, darauf würde ich mich auch nicht verlassen. Was ist, wenn ich mal einen nicht so gut geschulten Retter erwische? Oder einen gut geschulten, der einen Fehler macht?! Wo Menschen handeln, da passieren Fehler.

Bei den vielen verschiedenen Automarken und Typen ist es nicht sehr schwehr eine rasche Entscheidung zu treffen um richtig zu helfen. Es kommt auch noch dazu das die Unfallautos manchmal bis zur Unkentlichkeit zerstört sind. Dazu kommt auch noch der Stress den die Einsatzkräfte ausgesetzt sind.

LG Flexoto

Im Großen und Ganzen schließe ich mich den Aussagen von Flexoto (#105 und #108 ) an. Die Aussagen von Gartenfrau's "Kindern" (#109) kann ich nicht teilen. In der Regel bleibt, gerade bei schweren Verletzungen, nicht viel Zeit für eine erfolgreiche Rettung. Da muss ich nicht noch auf dem Führungsfahrzeug (Vorausfahrzeug, Einsatzleitwagen) lange nach Rettungsdatenblättern suchen, sondern geife einfach hinter die Fahrersonnenblende des Unfallfahrzeugs (und hoffe auf die Rettungskarte). Falls ich dort keine finde, ist immer noch Voraussetzung, das die "Datenblatt führenden" Fahrzeuge vor Ort sind, was z.B. bei einem ELW einer Freiw. Feuerwehr nicht immer der Fall ist (Mittagszeit). Auch find ich den Ausdruck "knacken" in diesem Zusammenhang nicht korrekt (ist vielleicht auch nicht so gemeint). Ziel ist es doch, den Patienten so schnell und schonend wie möglich aus dem verunfallten Fahrzeug zu befreien (Patientenorientierte Rettung). Eine Ausnahme bildet hier die Crashrettung.
Es gibt die sog. "Golden hour of shock", die Stunde vom Eintritt des Ereignisses/der Verletzung bis zur klinischen Versorgung. Da können auch schon die paar Minuten, die ich mit dem Suchen nach dem richtigen Datenblatt bzw. mit der Rückfrage an die Leitstelle verbringe im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden. Eine Stunde ist nicht viel! Hat mal jemand kurz überlegt, was in der Stunde passiert?
Das geht heutzutage so:

Unfall passiert, nach 6 Minuten hält mal eines der vorbeifahrenden Fahrzeuge an, Fahrer steigt aus, verschafft sich einen Überblick und wieder sind 4 Minuten um. Macht denn schon 10. Noch etwas unsicher/geschockt wird der Notruf abgesetzt, mit Rückfragen, Klärung des genauen Unfallortes 2 Minuten, Alarmierung Rettungsdienst und Feuerwehr 1 Minute, Ausrückerder Freiw. Feuerwehr 3 Minuten. Anfaht zur Unfallstelle 8 Minuten (mittlerer Wert). Mitgezählt? Wir sind bereits beim Eintreffen der Feuerwehr/des RD bei 24 Minuten. Lageerkundung, Rettungskarte hinter der Sonnenblende finden, (parallel Einrichten der Einsatzstelle) erster Einsatzbefehl 3 Minuten. Öffnen des Fahrzeugs (m. Rücksprache Notarzt und ohne Auftreten von Problemen) 16 Minuten. Patientenversorgung/-stabilisierung (anlegen Halskrause/CAT(?)-System), Medikamentengabe 5 Minuten. Wir sind jetzt schon bei 48 Minuten und der Patient ist noch nicht im Rettungswagen, geschweige dann in einer Klinik - merkt ihr was, ne Stunde ist verdammt wenig. Warum dann noch, eigentlich unnötige, Zeit damit verbringen, Rettungsdatenblätter zu suchen/anzufordern.
(Die zeiten sind angenommene Mittelwerte aus eigenen Erfahrungen. In städtischen Gebieten sind einige Zeiten sicherlich kürzer und in ländlichen Gegenden mit Sicherheit deutlich länger. Und ein Test hat gezeigt, man muss heut zu Tage fast schon Glück haben, das überhaupt jemand anhält um zu helfen)

Auch gut ausgebildete Feuerwehrleute kennen nicht hunderte von verschiedenen Fahrzeuge mit Lage und Anzahl von Batterien, Airbags und sonstiger "rettungsrelevanter Ausstattung" in den verschiedene Modelljahren/Baureihen auswendig.

DIE RETTUNGSKARTE GEHÖRT ALSO INS AUTO!!

Ich wünsche Euch allen eine gute Fahrt und das Eure Rettungskarte nie benötigt wird!

LG Blackbox

Hallöchen,

könnte sich damit in der Zukunft erledigt haben.

kfz-betrieb.vogel.de/verbaende…erbaende/articles/393078/

MfG

old man

... hatten wir schon im Beitrag 103.
Guckst Du # 103

So, genug gelesen und werde mal das gefährliche Halbwissen durch fundiertes Wissen ersetzen.........Erstmal woher habe ich dieses Wissen?........Ich bin seit fast 25 Jahren bei der Berufsfeuerwehr - daher denke ich mal, dass ich mich damit auskennen sollte!

Rettungskarten sind nicht auf dem Führungsfahrzeug verlastet, sondern auf dem Rüstwagen, dieser hat auch das Material für die technische Rettung.

Und mittlerweile haben die meisten Wehren mit Rüstfahrzeugen auf ein I-Pad mit entsprechender Datenbank umgerüstet - und falls doch einmal eine Freiwillige Dorfwehr als erster vor Ort ist, sichern diese eh als erstes das verunfallte Fahrzeug gegen verrutschen ab und warten auf die Berufsfeuerwehr, die dann die technische Rettung vornimmt.

Selbst die meisten Freiwilligen Wehren, welche im Besitz eines Rüstwagens sind, haben die Rettungskarten/I-Pad mit entsprechender Software auf dem Fahrzeug verlastet. Und auch nur bei diesen Fahrzeugen macht es Sinn, diese Vorzuhalten, da diese ausschliesslich für die Durchführung der techn. Rettung ausgestattet sind - woanders macht es keinen Sinn - Sicherlich handhaben vereinzelte Wehren dies anders - die Regel ist es allerdings nicht.

Es ist absoluter Nonsens, Rettungskarten im Fahrzeug mitzuführen!!!

@DirtyDevil70 - im Grossen und Ganzen stimme ich Dir zu. Das "gefährliche Halbwissen" habe ich jetzt mal überlesen. Sicher mag es bei den meisten BFs und FFs mit RW so sein, wie Du beschrieben hast. Und ich gebe zu, wir (FF Schwerpunkt) sollten darüber nachdenken, die Leitfäden auf dem HLF zu verlasten. Bei I-Pad/Laptop (und damit verbundene erforderliche Mobilfunkverbindung) sehe ich bei den FF noch nicht die Abdeckung. Vielleicht mag das in einigen Gegenden so sein, kann ich nicht beurteilen. Und die "Freiwillige Dorfwehr", die auf die BF wartet, hat wahrscheinlich sowieso keinen Rüstsatz und kann ausser den von Dir angesprochenen Sicherungsmaßnahmen und einer Patientenbetreuung kaum was ausrichten. Ich will jetzt hier nicht streiten und nicht über gute oder schlechte FF/BF diskutieren, aber Dei Beitrag kam für mich so rüber wie: BF kann alles, weiss alles, FF hat sowieso keine Ahnung (ich hoffe, der Eindruck täuscht!)

Aus Gründen, die ich in meinem Betrag genannt habe, bin ich (wie viele Kameraden der FF und Kollegen der BF) für die RK.

Vielleicht können wir uns darauf einigen: Wer diese ganzen Beiträge in diesem Thread mit den verschiedenen Ansichten (u.a. von Feuerwehrleuten) gelesen hat, soll selbst entscheiden, ob eine RK sinnvoll ist oder nicht.

In diesem Sinne

LG Blackbox

@ Blackbox

Natürlich will ich keine Abwertung der FF, sollte dies so rübergekommen sein - bitte ich um Entschuldigung.

Überall, egall ob FF oder BF - gibt es Flachpfeifen......! Oder hypertrophe Profilneurotiker !

Und wie du schon sagtest, letztendlich bleibt es Jedem selbst überlassen, wie er es mit den Rettungskarten handhabt......

......in diesem Sinne.....einen kameradschaftlichen Gruß - DD70

Gerettet werdet ihr in Lauenburg vom hauptamtlichen Rettungsdienst .....und die techn. Rettung, sprich Zugang zum Patienten verschaffen, übernimmt dann die FF .

Und die Brandgefahr sinkt nicht durch das Abklemmen der Batterie, es dient dazu, elektronische Einheiten und das erneute zünden des Motors zu verhindern ( Sicherheit im Arbeitsbereich).

Gruß DD70

Auch in unserer Gegend gibt es Lankreise ohne BF. Aber abgesehen davon, Deine Aussage "Keine Ahnung welches Vorgehen üblich ist, aber wenn die Batterie abgeklemmt ist, sinkt die Feuergefahr" ist bedingt korrekt (siehe Beitrag von DirtyDevil70), jedoch wird bei vielen Wehren mittlerweile mit dem Abklemmen gewartet, bis keine "elektr. Helferlein" wie Fensterheber, Sitz- und/oder Lenkradverstellung etc. mehr benötigt werden. Natürlich nur, wenn die Baterie noch intakt und durch den Stromfluss keine weitere Gefahr zu erwarten ist. Da sich aber jeder Unfall anders darstellt, muss diese Entscheidung von den Kameraden im Einzelfall vor Ort getroffen werden. Bitte als Hinweis und nicht als "Klugscheisserei" verstehen.



LG
Blackbox