1. Immer flacher, immer tiefer, viele Autos sind zugunsten eines besseren CW-Wertes bereits im Serienzustand so tiefgelegt, dass die verbleibende [lexicon]Bodenfreiheit[/lexicon] oft nicht mehr ausreicht, um Straßenschweller zur Verkehrsberuhigung gefahrlos zu überwinden. Angerissen Spoiler zeugen ein Bild davon. Auch wer mit so einem Fahrzeug z.B. auf eine Flussfähre auffährt, kann sich schnell einen Schaden zuziehen. In Zeiten immer schlechter werdenden Straßen ist das m.E. der falsche Weg, erst recht, wenn für diesen Mist der Autohersteller auch noch die Straßenbaulastträger zu Lasten des Steuerzahlers haften.
2. Dazu korrespondieren immer flachere Reifenformate, die mehr Nachteile als Vorteile haben und in Verbindung mit besonders großen Felgen in der Seitenansicht ein Postkutschenoutfit erzeugen. Sowohl funktional als auch optisch m.E. eine Fehlentwicklung.
3. Um weniger Sprit zu verbrauchen müssen Autos immer leichter werden. Neben dünneren Blechen ist vor allem der Tank ein Gegenstand mit Gewichtseinsparpontential. Mein früherer Audi 100 besaß noch einen 80-l-Tank, in den Scharan gingen noch 70 l rein und die A-Klasse (W168 ) hatte trotz ihrer kleinen Größe immerhin noch einen 54 Liter fassenden Tank. Wie es "besser" geht, zeigt Mercedes mit der neuen C-Klasse, deren Serientank nur noch 40 l (!) und damit weniger als so mancher Kleinwagen fasst. Für mich völlig induskutabel. Weitere Beispiele sind der Golf VII, dessen Tank von 55 l (Golf 6) auf 50 l reduziert wurde. Da steht der Yeti sogar noch vergleichsweise gut dar, doch ich bin sicher, dass der Nachfolger auch maximal nur noch 50 l Sprit aufnehmen kann.
4. Multimedia ist angesagt. Eigentlich ganz gut, doch der Verkehrssicherheit alles andere als dienlich. Handys sind zu recht verboten, doch bei Mulimediaeinrichtungen kräht kein Politiker danach, wie groß die Ablenkung ist. Und die ist m.E. sehr groß und stellt eine echte Gefahr für den Straßenverkehr dar. Ich will diese praktischen Dinge jetzt nicht verteufeln und wegreden, aber wenn die Displays dann wie z.B. auch im Yeti oder Golf so tief angebracht sind, dass man seinen Blick vollständig von der Straße abwenden muss, ist das für ein gravierender Irrweg, der geeignet ist, die Unfallzahlen wieder ansteigen zu lassen.
5. Immer weniger Spritverbrauch und korrespondierend dazu steuergünstige CO²-Werte, das ist der Trend im Automobilbau. Downsizing heißt das Zauberwort mit dem dieses Ziel erreicht werden soll. Doch in Wahrheit ist das alles ein ganz großer Beschiss, denn die günstigen Verbrauchswerte erzielt man nur unter bestimmten, meist nicht realistischen Bedingungen. Für viele Autofahrer, deren Fahrprofil nicht an die Downsizing-Motoren angepasst ist, bedeutet das eher einen kontraproduktiven Mehrverbrauch. Natürlich begrüße ich Maßnahmen zum Spritsparen doch sollte der Trend in der Motorenentwicklung und Motorensteuerung eher dahin gehen, die Verbrauchsenkung im gesamten Drehzahlbereich zu realisieren und die Steuerung dem eigenen Fahrprofil anzupassen. Selbst wenn dadurch die "Laborwerte" etwas schlechter ausfielen, wäre der praktische Nutzen groß.
Andreas
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von floflo ()