Von Jägern und Menschen...

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    Umfrage

    Ich...

    Insgesamt 27 Stimmen
    1.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und in 1. Instanz (LG-Urteil) gewonnen und eine Entschädigung wurde gezahlt (3) 11%
    2.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und in 1. Instanz (LG-Urteil) gewonnen und der Konzern hat Berufung eingelegt, und dann... (5) 19%
    3.  
      ...habe ich eine außergerichtliche Einigung erzielt (es kam zu keinem OLG Urteil) (9) 33%
    4.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und in 2. Instanz (OLG-Urteil) gewonnen und eine Entschädigung wurde gezahlt (0) 0%
    5.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und in 2. Instanz (LG-Urteil) gewonnen und der Konzern hat Berufung eingelegt, und dann... (0) 0%
    6.  
      ...habe ich eine außergerichtliche Einigung erzielt (es kam zu keinem BGH Urteil) (1) 4%
    7.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und habe in der 1. Inst. (LG) verloren (1) 4%
    8.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und habe in der 2. Inst. (OLG) verloren (0) 0%
    9.  
      ...habe gegen den Konzern geklagt und habe in der 3. Inst. (BGH) verloren (0) 0%
    10.  
      ...befinde mich in einer Gemeinschaft zur Sammelfeststellklage (11) 41%
    11.  
      ... habe geklagt und warte immer noch (5) 19%

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    • Von Jägern und Menschen...

      Ich möchte hier mal das Thema aufgreifen, dass sich im 'Nichtverkauf-an-Jäger-Thread' ein wenig verselbstständigt hat: Das Für und Wider der Jagd/Jägerschaft.

      Wie bei so vielen Dingen gibt es auch hier zwei Ansichten, zwei Meinungen, zwei Wahrheiten...und viele Vorurteile! Mich stören grundsätzlich Pauschalurteile, die oft auf Unterinformation und daraus folgenden Emotionen basieren. So stellt sich doch die nüchterne Frage, ob Jäger per se Tiermörder sind, die sogar grundlos unsere Haustiere abknallen...

      Nun, einer meiner Onkel war jahrzehntelang Förster in Buntenbock im Harz. Er war immer mit seinen Jagdpächtern sehr zufrieden und hat mir schon als Kind erklärt, warum diese - meist Privat - Personen mit Jagdschein notwendig sind. Als erwachsener und vernunftbegabter Mensch wissen wir das natürlich heute: Zur Hege, Pflege und Unterstützung der örtlichen Förster bei der Populationskontrolle.
      Warum entsteht dann oft ein derart negatives Bild?

      Beim Begriff Jäger denken wir schnell an wild in der Gegend herumballernde verantwortungslose Grünlinge, die zu ihrem Vergnügen jedes erreichbare Tier ins Jenseits befördern.
      Leider gibt es auch diese Menschen und die sind mir zutiefst zuwider! Ich habe ja schon mehrfach gesagt, dass ich ein potentieller Waffengegner bin und grundsätzlich nicht verstehen kann, wie jemand 'Lust am Töten' empfinden kann.
      Unter der Verwandschaft und den Bekannten meines Onkels waren auch etliche Jäger. Die meisten mochten das Töten nicht sehr; für sie war es die situationsbedingte Notwendigkeit. Es fehlen für viele Tiere die 'natürlichen Feinde', die die Population regulieren. Da muss dann halt der Mensch eingreifen (der ja schließlich für dieses Fehlen verantwortlich ist). Ebenso muss gegen streunende Haustiere vorgegangen werden, die sich ggf. unkontrolliert vermehren. Auch Krähen, Kormorane, etc. müssen 'reguliert' werden. Für all diese Fälle gibt es Abschussraten, die i.a. von den Kommunen festgelegt werden. Dass sich da auch mal verschiedene Sesselpuper irren oder gar nicht dafür interessieren, kommt natürlich vor. Sicherlich wäre es da dann an der Jägerschaft dagegen vorzugehen.

      Schon vor Jahrhunderten wurden Tiere in 'gute' und 'schlechte' Tiere katalogisiert. Gute Tiere sind unsere Nahrung, unsere Hoftiere, unsere Kuscheltiere, kurz die Tiere denen wir einen Nutzen - welcher Art auch immer - abgewinnen. Schlechte oder auch böse Tiere sind die wilden Raubtiere, die unsere Hühner und Schafe reißen, wie Wolf, Fuchs, Marder, etc. Und natürlich auch lästiges Getier wie Schlangen, Spinnen, Insekten...
      Letztere darf man offensichtlich ohne schlechten Leumund töten; erstere aber nicht (die sind ja süüüß). Nun, für mich ist ein Tier ein Tier, welches grundsätzlich eine Daseinsberechtigung hat...und dennoch erschlage auch ich Mücken...
      Aber ich unterscheide nicht aus emotionalen oder kulturellen Gründen. Warum z.B. ist es schlimmer ein Pferd zu töten und zu verspeisen, als ein Schwein? Naja, auf dem Pferd kann man reiten...bei Hunden, Katzen o.ä. kocht da die Volksseele noch höher. Und nimmt sich nun ein Jäger im Auftrag einer zu hohen Streunerkatzen-Population an, so ist er der böse Mann...

      Das soll hier kein Plädoyer für die Jagd sein! Wie schon gesagt: Ich mag sie nicht. Aber ich weiß eben auch, dass sie notwendig ist. Wir sollten lieber diejenigen Mitmenschen, die aus Lust am Töten, aus im Privat- und Berufsleben unterdrückten Machtgelüsten und aus Geltungssucht Tiere töten (natürlich immer aus gesicherten Verstecken und Entfernungen), anprangern!

      Wie immer gibt es vernünftige und unvernünftige Menschen...auch bei Jägern...

      Ich bin übrigens kein Vegetarier...und dennoch Mitglied bei PETA...

      LG Markus
      Alle Verallgemeinerungen sind falsch - einschließlich dieser! (Donald H. Rumsfeld)
    • Markus,

      eine "vernüftige" Diskussion endet in dem Moment, wo auf dieses Märchen zurückgegriffen wird:

      Q5-Killer schrieb:

      Zur Hege, Pflege
      Schau doch erstmal hier:

      Kanton Genf

      Man kann das dann noch weiter vertiefen.

      "Vernünftig" wäre eine Diskussion nur, wenn man ehrlich ist und nicht versucht die wahren Motive zu verschleiern. Dieser Vorwurf gilt nicht Dir. Du bist da einfach diesem Märchen zum Opfer gefallen - was die Jäger ja auch wirklich gut vertreten können, wenn man sich nicht weitere Gedanken dazu macht. Aber mit den wahren Motiven sieht man halt komisch aus, heute, da hat sich mit der Zeit halt einiges verändert und das Töten aus Spaß ist gesellschaftlich nicht mehr ganz so hoch angesiedelt, wie früher. Ist ja auch gut so.

      Gruß!

      Wolf
      Einst baute einer aus einem DeLorean eine Zeitmaschine - reiste ins 22te Jahrhundert und, kam mit einem Tesla wieder...
      ...der DeLorean wurde wegen Umweltverschmutzung auf der Stelle stillgelegt :cursing:
    • Wie Markus schon beschrieben hat, es gibt unter den Jägern solche und solche.
      Die ehrliche Motivation wird man bei einigen Jägern nicht herausbekommen. Sicher gibt es die "Trophäen-Prahler" aber es gibt auch verantwortungsvolle Jäger, ich habe genügend kennengelernt.
      Tatsache ist (zumindest in Brandenburg): Es gibt eine Überpopulation an Wildschweinen. Sie haben keine natürlichen Feinde und finden durch den landwirtschaftlichen Großanbau von Mais (als Futtermittel) einen reich gedeckten Tisch. Schuld daran ist der profitorientierte Mensch mit seinen (geförderten) landwirtschaftlichen Großprojekten, aber nicht der Jäger!
      Ich möchte nicht wissen, wie es in unserer Region ohne die Jagd auf die Schwarzkittel aussehen würde.
      Ich selbst hab ein Mal ein Reh erschießen müssen, war ein "Scheißgefühl" Es wurde nach einem Verkehrsunfall von mir von seinem Leiden erlöst!
      Aber wie wolfsblut schon geschrieben hat - eine vernünftige Diskussion ist kaum möglich!

      Grüße
      Bernd
      ........


      "Das Auto ist erfunden worden, um den Freiheitsspielraum des Menschen zu vergrößern, aber nicht, um den Menschen in den Wahnsinn zu treiben"

      Enzo Ferrari
    • wolfsblut schrieb:

      Markus,

      eine "vernüftige" Diskussion endet in dem Moment, wo auf dieses Märchen zurückgegriffen wird:

      Q5-Killer schrieb:

      Zur Hege, Pflege
      Schau doch erstmal hier:

      Kanton Genf

      Man kann das dann noch weiter vertiefen.

      "Vernünftig" wäre eine Diskussion nur, wenn man ehrlich ist und nicht versucht die wahren Motive zu verschleiern. Dieser Vorwurf gilt nicht Dir. Du bist da einfach diesem Märchen zum Opfer gefallen - was die Jäger ja auch wirklich gut vertreten können, wenn man sich nicht weitere Gedanken dazu macht. Aber mit den wahren Motiven sieht man halt komisch aus, heute, da hat sich mit der Zeit halt einiges verändert und das Töten aus Spaß ist gesellschaftlich nicht mehr ganz so hoch angesiedelt, wie früher. Ist ja auch gut so.

      Gruß!

      Wolf
      Du pauschalierst hier aber auch wieder in unzulässiger Weise, indem du JEDEM Jäger unterstellst, er ist nur deshalb Jäger geworden, um legal unschuldige Wildtiere zu töten, anlässlich Treibjagden dann sogar jede Menge davon und dass die vereinte Jägerschaft aus dem Grunde, eben immer genügend "abknallbares" Wild zur Verfügung zu haben, den Bestand absichtlich viel zu hoch hält, im Winter sogar zufüttert, damit ja die Population nicht leidet, sonst hat man ja nichts mehr zum Abschießen.

      Aus einer übergeordneten Sichtweise der Dinge mag das sogar zutreffen, diese Motivation ist nicht gar so abwegig. Allerdings machen da längst nicht alle Jäger mit, es gibt durchaus Reviere, in denen der Bestand an "bösen" Wildtieren ziemlich niedrig gehalten wird, wo es dann keine oder kaum Beschwerden wegen Wildverbiss gibt, es gibt aber auch Reviere, wo das nicht so ist, wobei Berlin sicherlich ein Sonderfall ist, denn wenn man mal Berlin aus der Luft betrachtet, sieht man, dass diese Stadt für eine Großstadt ziemlich zerklüftet ist, sternförmig erstrecken sich Grünflächen von Außen kommend bis weit in die Stadt hinein, wodurch es die Wildtiere leicht haben, eben bis dahin vorzudringen.

      Eine Bejagung ist schwierig, denn das Gelände ist um diese Grünkeile herum doch ziemlich dicht besiedelt. Und sind die Tiere erstmal bis in die Vorgärten gelangt, sind sie auch bereits an die Nähe des Menschen gewohnt, was eine Bejagung dort nahezu unmöglich macht. Das nur zur angeblichen pauschalen Schießwut aller Jäger.

      Im Klartext: Die Jäger würden schon ganz gerne mal eine Treibjagd auf Wildschweine in den Vororten von Berlin machen ........ dazu müsste man aber aus Sicherheitsgründen ganze Stadtteile evakuieren ......... und die Hausbesitzer müssten Schäden durch Beschuss hinnehmen.

      Es gibt aber leider auch Reviere weit abseits von Städten und Dörfern, in denen der Wildbestand viel zu hoch ist, wo die Jäger ihren Abschusspflichten nicht so recht nachkommen bzw. dieses nicht jagdgerecht ausüben, beispielsweise macht es einer Überpopulation fast nichts aus, wenn man immer nur das Alpha-Männchen, den Eber abschießt, ist der tot, tritt umgehend ein Nachfolger auf den Plan, man muss, um den Bestand zu reduzieren, die führende Bache, also das Alpha-Weibchen abschießen, das reduziert gleich ganz erheblich den Bestand aus mehreren Gründen.

      Man kann also die "Abschussquoten" an Wildschweinen erfüllen und trotzdem bleibt der Bestand hoch, man kann die Abschussquote erfüllen und hält den Bestand niedrig oder reduziert ihn gar, bei jeweils gleicher Abschussquote.

      Allerdings muss der Jagdrevierpächter in manchen Fällen für angerichtete Wildschäden aufkommen, die Bauern verstehen da gar keinen Spaß, dagegen schützt dann eine Versicherung.

      Es ist ein ewiges Hin und Her.

      Natürlich gibt es diese schießwütigen "Jäger" auch, sogar recht viele davon, die schießen wirklich auf alles, was sich bewegt, habe ich mal selbst erlebt, das war schon unheimlich, wie da der Verstand abschaltet und die Reflexe übernehmen. Es ist ein Wunder, dass nicht viel mehr passiert.

      Na ja, am Ende ist das Jagen eben ein Hobby wie das SUV-Fahren ("brauchen" tut niemand einen SUV, wenn Gelände, dann auch einen richtigen Geländewagen nehmen), oder das Motorradfahren (kann mir keiner erzählen, dass er nur mit weit über 100 PS im Motorrad glücklich wird, dass er diese Leistung "braucht") oder das Modellfliegen, oder das Bootfahren, das Skifahren, das Fußballspielen usw.

      Man sollte so tolerant sein, das Hobby des anderen zu respektieren, teilen muss mans ja deshalb nicht, aber man sollte "andersdenkende" nicht einfach so angreifen, tolerant sein eben.

      Grüße
      Udo
    • wolfsblut schrieb:

      Markus,

      eine "vernüftige" Diskussion endet in dem Moment, wo auf dieses Märchen zurückgegriffen wird:

      Q5-Killer schrieb:

      Zur Hege, Pflege
      Schau doch erstmal hier:

      Kanton Genf

      Man kann das dann noch weiter vertiefen.

      "Vernünftig" wäre eine Diskussion nur, wenn man ehrlich ist und nicht versucht die wahren Motive zu verschleiern. Dieser Vorwurf gilt nicht Dir. Du bist da einfach diesem Märchen zum Opfer gefallen - was die Jäger ja auch wirklich gut vertreten können, wenn man sich nicht weitere Gedanken dazu macht. Aber mit den wahren Motiven sieht man halt komisch aus, heute, da hat sich mit der Zeit halt einiges verändert und das Töten aus Spaß ist gesellschaftlich nicht mehr ganz so hoch angesiedelt, wie früher. Ist ja auch gut so.

      Gruß!

      Wolf

      Ich kann nicht beurteilen, wer welchen Märchen zum Opfer gefallen ist (und bin auch kein Jäger). Die Internetseite macht für mich den Eindruck, dass sie eine Lobby vertritt, wie es sie auch auf Seiten der Jäger gibt.
      Wenn ich den Artikel lese (bis zum Ende habe ich es nicht geschafft), dann stelle ich fest, dass in Genf vorher und nachher gejagt wird (Beispiel Wildschweine). Nur nicht mehr von den "Freizeitjägern". Ich habe den Eindruck bekommen, dass in dem Kanton durchaus viel zu viel gejagt wurde und dass sich die Bestände durch reduzierte Jagd erholt haben. Dass sich die Natur in den letzten vierzig Jahren erholt hat, ist aber kein Effekt der auf Genf beschränkt ist.

      Eigentlich möchte ich mich gar nicht weiter in das Minenfeld dieses Themas begeben. Nur steht für mich fest, dass wir nicht ohne Jäger auskommen werden. Ob es Freizeitjäger sein müssen, sei dahingestellt.

      Handtuch
      PS: Hier in der Nähe hat ein alter Jäger nachts ein Pony auf seiner Weide mit einen Wildschwein verwechselt. So viel ich weiß, hat er seinen Jagdschein erfolgreich zurückgefordert. Kein gutes Beispiel für die Jägerschaft...
      DON'T PANIC!
    • Wie schon o.g. wird es mit Jägern keine vernünftige Diskussion geben.

      (Hier mal angemerkt, dass ich hier auf keinen Fall schreibe (mich einmische), um auch nur einen einzigen Jäger zu bekehren. Das ist nicht möglich und muss auch gar nicht sein. Vielmehr sollten sich 3te eine umfangreiche Meinung bilden dürfen)

      Da wird von Jägern geschrieben: wir haben zu viele Wildschweine.

      Man sollte beachten, dass...

      ...dies nicht bedeutet, dass man auch andere Bestände regulieren muss, sondern: Wildschweine.
      ...dies bedeutet nicht, dass man nur durch Abschuss den Bestand regulieren kann.

      Es wird immer gern genommen: sieh mal, Wildschweine zuviel! == deshalb regulieren wir auch andere Populationen! An sich ein geschicktes Rhetorisches Mittel.

      Es gibt noch ein paar andere Fehlinformationen in den Beiträgen, aber die muss man gar nicht einzeln widerlegen.

      Der verlinkte Artikel kann natürlich als Basis für weitere Nachforschungen genommen werden (Google). Immerhin ist das "Experiment" schon seit 1974 in allen möglichen Medien. Meinungsbildung ist da leicht über viele verschiedene Quellen möglich.

      Ich frag mich immer: Wenn Wildschweine abgeschossen werden müssen, warum dann auch andere Wildarten? Wie passt das Füttern im Winter (von anderenen Wildarten) mit dem Abschuss dieser zusammen? Kann man den Wildschweinbestand anders regulieren? Kann man Schäden an Landwirtschaftlichen Flächen auch anders verhindern? (auch in D-Land gibt es immer mehr Maisfelder, die durch eine einfache Drahteinzäunung geschützt werden)

      Eigentlich ist das eine Frage der Logik. Ich bin mit meinem Onkel ein paar mal als Kind mit zur Jagd genommen worden und zu vielen "Veranstaltungen" darum herum. Auf meine Frage damals warum wir im Winter füttern und dann den Bestand wieder verkleinern, hatte er damals schon nur "komische" Begründungen.

      Grüße!

      Wolf
      Einst baute einer aus einem DeLorean eine Zeitmaschine - reiste ins 22te Jahrhundert und, kam mit einem Tesla wieder...
      ...der DeLorean wurde wegen Umweltverschmutzung auf der Stelle stillgelegt :cursing:
    • Wegen dem Füttern:
      Es gibt heutzutage sehr sehr viele ökonomisch genutzte Flächen. Wenn nun im Winter das Nahrungsangebot schwindet und bei Rotwild nicht zu gefüttert wird, entstehen gewaltige Schäden an den Baumbeständen, welche eine deutliche Reduktion des wirtschaftlichen Ertrages nach sich ziehen würde. Deshalb werden bspw. in einigen Alpenrevieren sogenannte Wintergatter eingerichtet, in welche das Rotwild gegen Winteranfang gefangen wird und dort bis zum Frühling gehalten und gefüttert wird. @Wolfsblut Mach aus ganz D ein Naturschutzgebiet und siedle die natürlichen Feinde wieder flächendeckend an, dann brauchst du die heute betriebene Jagd nicht mehr. Dann reguliert sich auch der Katzenbestand ;)

      Ähnlich ist es bei der Winterfütterung der Rehe, hier soll jedoch verhindert werden, dass junge Baumtriebe (-> wirtschaftliches Interesse) gefressen werden. Hier besteht der Unterschied zum Rotwild, denn diese Wildart "schält" direkt die Rinde von den Bäumen und Rehwild nimmt sich als Konzentratselektierer nur die "Spitzen". Somit würde ohne menschl. Eingreifen eine Überalterung des Waldes das Resultat sein. (Lösung 1) Menschen vertreiben und Natur großflächig sich selbst überlassen
      2) Fressfeinde wieder ansiedeln
      3) Jagd ausüben)

      Noch kleiner Denkanstoß: Wildkrankheiten (teils auf Menschen und/oder deren Nutztiere über tragbar siehe Tuberkulose)

      Gruß
      Sebastian
    • Sebastian,

      schau mal, die Jägerschaft hat ein Interesse daran, dass der Bestand "hoch" ist. Wie viel "zu hoch" dieser ist, wird vielleicht mit ein paar Zahlen deutlich:

      Abschüsse 2010/11

      Rotwild 67.179
      Damwild 62.955
      Rehwild 1.105.983
      Schwarzwild 402.507
      Hasen 328.355
      Kaninchen 256.595
      Fasanen 193.164
      Rebhühner 4.447
      Enten 373.174


      Der Punkt ist kein Komma.

      Das Argument sie würden den Baubestand bedrohen....was soll ich dazu nur sagen....achja, schau noch mal in die Schweiz, o.a. Link.

      Gruß!
      Einst baute einer aus einem DeLorean eine Zeitmaschine - reiste ins 22te Jahrhundert und, kam mit einem Tesla wieder...
      ...der DeLorean wurde wegen Umweltverschmutzung auf der Stelle stillgelegt :cursing:
    • Ja aber das ist doch gut wenn der Bestand dann so "hoch" ist. Das beweist ja nur das der "moderne" Wald mit dementsprechend viel Wild auskommt.
      Man kann also sagen, dass die tatsächlichen Wildzahlen etwa das doppelte der Abschusszahlen sind. Der Bestand wird also auf gleichem Niveau gehalten.

      Und wegen dem Artikel: Ich finde es nicht vorteilhalft, wenn Wildtiere ihre natürliche Scheu verlieren und am Ende evtl noch von den Menschen aus der Hand gefüttert werden

      PS: §23 BJG
      Der Jagdschutz umfaßt nach näherer Bestimmung durch die Länder den Schutz des Wildes insbesondere vor Wilderern, Futternot, Wildseuchen [...].
    • sebiecki schrieb:

      Somit würde ohne menschl. Eingreifen eine Überalterung des Waldes das Resultat sein. (Lösung 1) Menschen vertreiben und Natur großflächig sich selbst überlassen
      2) Fressfeinde wieder ansiedeln
      3) Jagd ausüben)


      Gruß
      Sebastian
      Eine vierte, auch mögliche Lösung wird seltsamerweise von niemandem genannt: Alternativ könnte man doch alle diese Wildtiere restlos "erledigen", ausrotten, so wie der Mensch das ja auch schon mit den natürlichen Feinden dieser Tiere gemacht hatte, auch dann wäre die Natur wieder im Gleichgewicht, es bräuchte niemand mehr zu jagen, weil es nichts gibt, das man jagen könnte, man würde Menschenleben retten, denn Zusammenstöße mit über die Fahrbahn ganz plötzlich rennendes Wild gäbe es dann nicht mehr, kein Ärger mehr mit Wildverbiss an Bäumen oder sonstigen Nutzpflanzen .......... ich sehe da nur Vorteile.

      Der Bestand an diesen Tieren könnte dennoch gesichert werden durch das Halten von ausreichend großen Populationen in umzäunten Wildreservaten/Gehegen, die dann auch sehr groß sein müssten, um eine natürliche Umgebung zu schaffen. Solche Reservate wären dann sicherlich eine Besucherattraktion ersten Ranges.

      @sebiecki:
      PS: §23 BJG
      Der Jagdschutz umfaßt nach näherer Bestimmung durch die Länder den Schutz des Wildes insbesondere vor Wilderern, Futternot, Wildseuchen [...].


      Wer sich auf § des Bundesjagdgesetzes stützt, sollte wissen, woher dieses Gesetz in wesentlichen Punkten stammt, nämlich vom damaligen "Reichsoberjäger" Hermann Göring persönlich. Der hatte im 3. Reich das Jagdgesetz so abändern lassen, dass die Jäger den größten Nutzen davon hatten, dass immer ausreichend jagdbares Wild verfügbar war. Ihm ging es nicht um den Schutz der Bevölkerung, der Bauern usw. vor Wildverbiss bzw. Gefahren, die vom Wild herrühren, ihm ging es erkennbar nicht darum, die Populationen möglichst niedrig zu halten, ihm ging es um das genaue Gegenteil.

      Mit Gründung der Nachfolgestaaten hatte man jeweils nur das Hakenkreuz durch den Bundesadler bzw. Hammer und Zirkel ersetzt und hier und da ein paar "redaktionelle Änderungen" vorgenommen, das Gesetz blieb aber so im wesentlichen unverändert.

      Dass sich daran auch nichts geändert hat und auch nichts ändern wird, ist der Tatsache geschuldet, dass auch unter unserer gegenwärtigen Politikerkaste der eine oder andere Hobbyjäger ist, es sei erinnert an Franz-Josef Strauß, der sogar während der Teilnahme an einer Jagd einen Herzanfall erlitten hatte, an dem er dann auch verstarb.

      Niemand beschneidet sein Hobby selber.

      Grüße
      Udo

      [list][*][/list]
    • wolfsblut schrieb:

      Du bist da einfach diesem Märchen zum Opfer gefallen
      ^^ Du darfst schon annehmen, dass ich nicht an Märchen glaube und i.a. recht gut informiert bin...was natürlich Irrtümer nicht ausschließt...
      Allerdings ist das Beispiel aus der Schweiz nicht allgemeingültig. Erstens wird dort ausschließlich von den entsprechenden Befürwortern berichtet, und zweitens ist es nicht reflektierbar.
      Als vor über 100 Jahren aus Europa Kaninchen in Australien eingeführt wurden, vermehrten sich diese Tiere exponential. Natürliche Feinde - von uns gerne als 'Raubtiere' bezeichnet - gab es wenig. Der Dingo und andere Fressfeinde kamen erst langsam (über mehrere Generationen) 'auf den Geschmack', kannten sie doch diese skurrilen Geschöpfe noch gar nicht. Und davon abgesehen teilten sie nicht den Lebensraum.
      Ohne gezielte Bejagung hätten viele andere Pflanzenfresser dort Bestandsprobleme bekommen.

      wolfsblut schrieb:

      Wie passt das Füttern im Winter (von anderenen Wildarten) mit dem Abschuss dieser zusammen?
      Tja...Hege und Pflege eben...Ohne das Füttern würden über den Winter doch so einige Wildpopulationen zu stark reduziert werden. Warum? Nun, der MENSCH hat auch da seine Finger im Spiel: Durch Monokulturen, Holznutzwirtschaft und profitorientierter Waldnutzung wird es für z.B. Rehe immer schwieriger im Winter Nahrung zu finden. In milden Wintern wird übrigens weitaus weniger zugefüttert.

      wolfsblut schrieb:

      Ich bin mit meinem Onkel ein paar mal als Kind mit zur Jagd genommen worden und zu vielen "Veranstaltungen" darum herum.
      Ja, sowas prägt und verhindert oft in der Aduleszenz (um im Tierbereich zu bleiben) eine distanzierte Betrachtung. Da wurden so liebe Tierchen getötet...und der Sinn hat sich nicht erschlossen und konnte auch nicht erklärt werden. 100 Jahre früher hätte Dich es sicherlich weniger belastet, wenn ein Wolf oder Luchs geschossen worden wäre, der - wie man Dir erzählt hätte - Dich sonst nachts geholt hätte...

      So ist das nun mal mit Wahrheiten und Märchen. Jeder 'glaubt', was ihn geprägt hat. Leider kommt dabei sehr oft eine gewisse Einseitigkeit heraus.

      Was die "Veranstaltungen" anbetrifft...nun, ich lehne sowas völlig ab. Aber es ist halt aus Traditionen entstanden, als die Jagd noch zum reinen Nahrungsmachen diente. Menschen, die aus Freude Tiere töten, finde ich widerlich (ich wiederhole mich). Jagd (und auch Angelei) als Sport lehne ich ab. Und es gibt sicherlich etliche Jagdscheine in D die abgegeben werden müssten. Aber Schwarz-Weiß-Malerei wird da nicht sehr hilfreich sein. Uch jedenfalls möchte gerne mal mit einem in dem Sinne 'schwarzen Schaf' sprechen! Und ich weiß, dass ich dadurch erheblich mehr bewirke, als durch Platitüden...

      Und nochmal: Ich bin kein Jäger, werde nie einer und hege keinerlei Interesse Tiere einfach nur so zu töten! Aber die Realität hat immer zwei Seiten: Die eigene und die wirkliche...Informationen sind nur dann wertvoll, wenn sie von allen Seiten kommen und entsprechend aufbereitet werden. Ein Fehler den viele Bürgerinitiativen, Atomkaftgegner (eigentlich 'Kernkraft'gegner; es gibt keine 'Atom'kraft ;)), Verkehrsrowdies, Politikverweigerer, etc. begehen: Sie beziehen die Informationen nur aus den ihnen angenehmen und konformen Quellen...

      Eine sinnvolle, 'vernünftige' Reflektion ist aber nur möglich, wenn ich jeweils auch die Gegenseite kenne, ihre Argumente anhöre und möglichst wenig emotional urteile...

      LG Markus
      Alle Verallgemeinerungen sind falsch - einschließlich dieser! (Donald H. Rumsfeld)
    • Markus,

      die evtl. auf beiden Seiten bestehende Einseitigkeit ergänzt sich für 3te prima, um sich ein eigenes Bild zu machen.

      Das kann so jetzt, von mir aus, gern stehen bleiben.

      Gruß!

      Wolf

      Ps.: Apropo Hasen/Kaninchen

      Abschüsse 2010/11:
      Füchse449,648
      Man weiß wirklich nicht mehr genau, wo das Problem des Eingreifens nun wirklich anfing - nur die Jäger scheinen zufrieden.
      Einst baute einer aus einem DeLorean eine Zeitmaschine - reiste ins 22te Jahrhundert und, kam mit einem Tesla wieder...
      ...der DeLorean wurde wegen Umweltverschmutzung auf der Stelle stillgelegt :cursing:
    • Soviel Halbwahrheiten und Unwissenheit habe ich selten in einem Thread gelesen.
      Sehr viel Polemik und Vorurteile dominieren hier und die meisten habe keine Ahnung.
      Das musste ich mal loswerden, werde mich aber nicht mehr in diesem Thread weiter
      beteiligen, denn was hier pauschalisiert verurteilt wird geht auf keine Hutschnur.

      Geht erst mal mit zu einer Drückjagd, oder schaut mal was Jäger noch so alles machen
      außer "alles abknallen", dann werdet ihr sehen das das eigentliche jagen gar nicht so
      im Mittelpunkt steht, bei den meisten jedenfalls.

      Aber ihr wisst das ja sicher besser, noch viel Spaß beim weiter Vorverurteilen ohne
      Wissen von der Materie. Und falls hier noch PETA Jünger sind, ihr seid nicht wirklich
      Tierschützer......, mehr schreibe ich jetzt nicht mehr dazu.
      Gruß Joachim
    • Kailash schrieb:

      Soviel Halbwahrheiten und Unwissenheit habe ich selten in einem Thread gelesen.
      Sehr viel Polemik und Vorurteile dominieren hier und die meisten habe keine Ahnung.
      Das musste ich mal loswerden, werde mich aber nicht mehr in diesem Thread weiter
      beteiligen, denn was hier pauschalisiert verurteilt wird geht auf keine Hutschnur.

      Geht erst mal mit zu einer Drückjagd, oder schaut mal was Jäger noch so alles machen
      außer "alles abknallen",
      Ach? Was machen denn die Jäger außer dem Jagen und dem Zufüttern im Winter, damit sie auch nächstes Jahr noch ausreichend Tiere zum Schießen haben, denn noch so alles? Ich meine: Bei der Jagd, was sie außerhalb dieses Hobbies machen, ist unwichtig.

      Erhelle uns doch mal, lass uns an deinem sicherlich vorhandenen Insiderwissen teil haben.


      Grüße
      Udo
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