udogigahertz schrieb:

Ghipetto schrieb:

Seit einer Woche bin ich Besitzer eines neuen Yeti Tsi 1,4 greentec.
Mit Entsetzen habe ich den Spritverbrauch von 500 km auf eine komplette Tankfüllung festgestellt.
Normale Fahrweise bei Max. 140h/km davon die Hälfte auf der Autobahn. Drehzahl Max 3000.

Ist das normal?

Freue mich auf Tipps und Erfahrungen.

Vielen Dank.

Das leidige Thema Spritverbrauch ........ tja, die gegenwärtigen per Turbolader befeuerten Benziner sind eben anders als die alten Saugbenziner mit ihren größeren Hubräumen, in jeder Hinsicht.

Der Turbolader sorgt ja dafür, dass man so einen Benziner trotz eines eigentlich bescheidenen Hubraums so schaltfaul wie einen Diesel fahren kann, weil dank der Aufladung schon bei niedrigen Drehzahlen da richtig Druck hinter ist, andererseits neigen diese Benzin-Turbos beim Abfordern von Leistung eben gelegentlich zum Saufen, wobei so ein Motor durchaus auch bei relativ geringen Drehzahlen zum Säufer werden kann, nicht nur bei sehr hohen, wie das bei den alten Saugbenzinern der Fall war, denn tritt man bei niedrigen Drehzahlen beherzt aufs Gas, wird da denn auch richtig was in die Brennräume eingeschenkt, damit der Motor die Leistung erbringen kann, hohe Drehzahlen sind dazu dank dem Turbo nicht mehr erforderlich.

Man muss seine Fahrweise wohl etwas anpassen, umstellen, was nicht heißen soll, dass man zum Schleicher oder zur Wanderdüne werden muss, ganz im Gegenteil, man kann auch mit überlegtem Einsatz des Gasfusses schnell weit kommen, man muss nur wissen, wie.

Meine Tipps:

- Vollgasstellungen vermeiden, auch bei niedrigen Drehzahlen.
- Sanft das Gaspedal runterdrücken, niemals ruckartig, man stelle sich vor, ein rohes Ei liegt unterm Gaspedal.
- Dennoch bestimmt Gas geben, dabei entweder das [lexicon]DSG[/lexicon] machen lassen, oder beim Handschalter auch mal mittlere Drehzahlen aufsuchen, dann erst schalten, wenn man zügig vorankommen will. Insofern die Schaltanzeige ignorieren, die weiß ja nicht, wann ich mal schnell fahren will.
- Vorausschauend fahren, also zügig auf die Wunschgeschwindigkeit beschleunigen ohne Vollgas zu geben (rohes Ei nicht vergessen) und sodann diese Geschwindigkeit im größt möglichen Gang halten, wobei auch hier wieder extrem niedrige Drehzahlen zu meiden sind, da will die Schaltanzeige manchmal zu viel des Guten, Wenn der Motor ruckfrei und leise fast unhörbar vor sich hinschnurrt, hat man den richtigen Gang, wenn er bockt und ruckt und brummt, dann sollte man runterschalten.
- Unnötiges Beschleunigen vermeiden, wenn man z. B. nur 300 Meter 100 fahren dürfte (ausgehend von einer 70er Zone) und ich das nächste 70er Schild bereits gut erkennen kann, dann ist es meiner Ansicht nach etwas sinnlos, auf dieser kurzen Strecke bis 100 zu beschleunigen, nur um sodann wieder abbremsen zu müssen.
- Man sollte es sich angewöhnen, recht früh vom Gas zu gehen, wenn man also auf eine rote Ampel zufährt oder bald von der Autobahn abfahren will, könnte man ruhig mal schon 500 Meter VOR der Abfahrt vom Gas gehen, man muss nicht noch Autos überholen, um sodann vollbremsend noch die Ausfahrt zu erwischen.

Man muss sich vor Augen halten, dass jedes Beschleunigen Kraft kostet und damit Energie und damit Benzin, und zwar so richtig viel davon!

Im Gegenzug vernichtet jeder Bremsvorgang die zuvor reingesteckte Energie und wandelt diese in Wärme um, wenn man so fährt, dass man möglichst selten bremsen muss, hat man schon viel Benzin gespart.

Demgegenüber ist eine gleichmäßige Fahrt viel spritsparender, auch auf der Autobahn, da gilt das gleiche: Wenn man jede Lücke zum Beschleunigen ausnutzt, nur um gleich darauf wieder heftigst abbremsen zu müssen, darf man sich über einen hohen Spritverbrauch trotz nur mäßigem Durchschnittstempo nicht wundern.

Wenn ich jedoch lese, dass du mit 140 km/h auf der Autobahn unterwegs warst, sei die Frage gestattet, ob die Wahl eines Benziners die richtige war, mit einem Diesel bist du genauso schnell unterwegs, selbst mit dem kleinsten. Und würdest jetzt hier stolz vom Verbrauch weit unter 6 Litern berichten.


Grüße
Udo